Kommt jetzt Leben in die endlose Diskussion um die Polizeistunde im Welschdörfli? Eine Arbeitsgruppe von Wirten im Welschdörfli hat dem Stadtrat ein Konzept für eine Verlängerung vorgelegt und sammelt mit einer Online-Petition Stimmen aus dem Volk.
Roni Szepanski, Geschäftsführer vom Selig, ist hoch erfreut. Zwei Stunden nach Veröffentlichung der Petition für eine Verlängerung der Polizeistunde im Churer Welschdörfli haben schon 200 Menschen unterschrieben. «Die Verlängerung ist offensichtlich ein Bedürfnis», sagt Szepanski. Es werden jede Minute mehr.
Die Verlängerung hat einen Namen: Nachteule. Das Konzept ist auf dem Mist aller Wirte aus dem Welschdörfli gewachsen, die sich schon lange für die Verschiebung von heute 3 auf 4 Uhr stark machen. Die Verlängerung soll direkt nach dem Wochenende nach dem Churer Fest eingeführt werden. «Das wäre das Beste», sagt Szepanski.
Damit alle damit leben könnten, hat sich die Arbeitsgruppe schon im Vorfeld mit dem Stadtrat zusammen gesetzt. «Es ging auch darum, was wir von unserer Seite aus bieten müssen, damit wir eine Verlängerung erreichen können», sagt der Selig-Wirt. Dazu gehört unter anderem eine Zwei-Mann-Patrouille, die nur draussen auf der Strasse unterwegs ist. «Diese wird von uns Wirten finanziert und kostet den Steuerzahler und die Stadt Chur nichts.»
«Bis um 3 Uhr arbeiten wir nur, um die Kosten zu bezahlen. In dieser einen Stunde mehr können wir einen Gewinn machen», sagt Szepanski. Er ist sich sicher, dass mit dieser Stunde mehr auch der Lärm zurück geht – weil die Nachtschwärmer nicht alle zusammen um 3 Uhr von den Türstehern auf die Strasse gespuckt werden, sondern gestaffelt den Heimweg antreten.
Bis in einem Monat sollen 1000 Unterschriften das Anliegen der Wirte vor dem Stadtrat unterstützen. Was braucht es denn, damit die Sperrstunde verlängert wird? «Wenn der Stadtrat Ja sagt, wird es per sofort umgesetzt. Und es braucht nur zwei, die Ja dazu sagen», sagt Szepanski.
Wer das Konzept der Welschdörfli-Wirte mit seiner Unterschrift unterstützen will: Die Online-Petition findet sich hier.
(Bild: Wikipedia/Xenos)