Grossauftrag der Rhätischen Bahn geht an Stadler

Stadler hat den Zuschlag für 27 neue Flügeltriebzüge (FTZ) – mit einem Auftragsvolumen von 285 Millionen Franken – für die Rhätische Bahn (RhB) erhalten. Der Vertrag wurde gestern in Zürich unterschrieben und enthält eine Option für bis zu 20 weiteren Zügen. Die Produktion der Fahrzeuge erfolgt in Altenrhein, die Übergabe des ersten Fahrzeuges ist auf Sommer 2019 vorgesehen.  

Renato Fasciati, Direktor RhB, und Peter Spuhler, Eigentümer und Group CEO von Stadler, haben sich heute in Zürich getroffen, um den Vertrag für die neuen RhB-Züge gemeinsam zu unterschreiben. Der Vertrag umfasst 27 vierteilige, 76,44 Meter lange Flügeltriebzüge. Er enthält ausserdem eine Option für bis zu 20 weitere Fahrzeuge. Das Auftragsvolumen beläuft sich auf 285 Millionen Schweizer Franken.

Der klimatisierte Flügeltriebzug bietet 35 Sitzplätze in der 1. Klasse, 137 Sitzplätze in der 2. Klasse und zwei Rollstuhlplätze. Die leistungsstarken Züge von Stadler punkten insbesondere auch bezüglich Life-Cycle-Costs sowie der hohen Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit. Die Züge sind robust gebaut, bieten hohen Fahrgast-Komfort und erfüllen die Vorgaben des Behindertengleichstellungsgesetzes. Die Türbreite ist so gewählt, dass der Fahrgastwechsel rasch und bequem möglich ist. Der hohe Niederfluranteil trägt ebenfalls zum angenehmen Ein- und Ausstieg bei. Die neuen Flügeltriebzüge bieten ausreichend Platz für Velo, Ski, Sportgeräte, Kinderwagen und Gepäck und sind mit vollautomatischen Kupplungen ausgerüstet. Die Betriebsgeschwindigkeit der Meterspur-Fahrzeuge liegt bei 100 km/h.

Bei der Vertragsunterzeichnung in Zürich betonte RhB-Direktor Renato Fasciati den Stellenwert des Auftrages: «Die Beschaffung der Flügeltriebzüge ist das grösste Rollmaterial-Beschaffungsprojekt in der Geschichte der Rhätischen Bahn. Die neuen Züge werden unsere Flotte wesentlich modernisieren und uns einen markanten Produktivitätssprung ermöglichen. Mit dem Zuschlag an Stadler, welcher bereits unsere ALLEGRA-Triebzüge und Alvra-Gliederzüge gefertigt hat, können wir auf einen Partner zählen, mit dem wir seit Jahrzehnten sehr gut zusammenarbeiten und welcher die besonderen Fahrzeug-Anforderungen unserer Gebirgsbahn bestens kennt.»

«Ich freue mich sehr, dass wir für die Rhätische Bahn weitere qualitativ hochstehende Züge bauen dürfen. Die robusten und komfortablen Züge werden den Passagieren der RhB viel Fahrfreude bereiten. Da ich mich mit Graubünden durch meine Zeit im Militär wie auch als passionierter Ski-Fahrer sehr verbunden fühle, macht mich der Auftrag besonders stolz. Und auch beim ganzen Stadler-Team ist die Freude gross, wenn wir einen Auftrag in der eigenen Heimat gewinnen», sagt Peter Spuhler.

Die ersten Flügeltriebzüge werden ab 2019 mehrheitlich im Prättigau und Engadin eingesetzt, und zwar als Doppelkomposition im Prättigau und ab Klosters Platz einzeln nach St. Moritz und Davos.

 

Über Stadler

Stadler baut seit 75 Jahren Züge. Der Systemanbieter von Lösungen im Schienenfahrzeugbau hat seinen Hauptsitz im ostschweizerischen Bussnang. An mehreren Standorten in der Schweiz, in Deutschland, Spanien, Polen, Ungarn, Tschechien, Italien, Österreich, Niederlanden, Weissrussland, Algerien, Australien und USA arbeiten gegen 7000 Mitarbeitende produktiv zusammen. Stadler bietet eine umfassende Produktpalette im Bereich der Vollbahnen und des Stadtverkehrs an: Highspeed-Züge, Intercity-Züge, Regio- und S-Bahnen, U-Bahnen, Tram-Trains und Trams. Überdies stellt Stadler Streckenlokomotiven, Rangierlokomotiven und Reisezugwagen her. Darunter befindet sich auch Europas stärkste diesel-elektrische Lok. Nach wie vor ist Stadler der weltweit führende Hersteller von Zahnradbahnfahrzeugen. Stadler Service hält zudem 15 Fahrzeugflotten mit über 300 Fahrzeugen mit einer jährlichen Laufleistung von 60 Millionen Kilometern instand.

 

(Quelle/Bild: RhB)