Der Bündner Hip Hop-Künstler Toni White aka Faton Sadiku aus Domat/Ems hat seine eigene Firma «Raumwelten GmbH» aufgebaut und lädt nun am 1. und 2. Juli 2016 zum Tag der offenen Türe ein.
Sadiku machte sich in der Kulturszene Graubünden einerseits als Rapper, andererseits als Produzent einen Namen. Als ich begann zu rappen, war er 2009 einer der ersten Aktiven der Szene, der mir sofort auffiel. Er produzierte für Wouso und Dachs, die damals einen kleineren Hype hatten und gross in allen Medien vertreten waren. Doch nicht nur das machte ihn für mich relevant. Als ich ihn persönlich kennenlernte, merkte ich rasch, dass der Emser nicht nur eine wahnsinnige Leidenschaft in die Musik legte, sondern dass er auch ein bodenständiger Typ und Globetrotter war, der immer viele interessante Geschichten zu erzählen hatte. Toni war und ist es heute noch: eine echte Bereicherung als Gesprächspartner und Mensch.
Hier eines seiner Werke als Rapper/Produzent:
Seine dritte grosse Leidenschaft neben der Musik und dem Erkunden von fremden Kulturen war schon immer die Architektur. Nun im Jahre 2016 hat der Emser seine eigene Firma auf die Beine gestellt und zeigt am Freitag und Samstag erstmals der Öffentlichkeit, wie er arbeitet.
Herzlichen Glückwunsch zur eigenen Firma! Wie ist es angelaufen?
Besten Dank! Es war eine spannende Reise von der ersten Schraube bis über zur letzten Steckdose. Es gab keinen Tag X, an dem die Firma eröffnet wurde, sondern es lief alles ineinander. Leute kamen in die Ausstellung, als wir noch am montieren waren und das hat mir super gefallen. Denn so konnte man in die Entwicklung einsehen.
Was erwartet uns an deinem Tag der offenen Türe?
Da es keine Eröffnung gab, wird dies der erste öffentliche Vorstoss sein. Ich möchte den Leuten gerne einen Eindruck vermitteln, was ich mache und wer ich bin. Da die Ausstellung mit dem Schwergewicht auf Innenausbau ist, sind Küchen, Möbel, Materialien, Licht usw. ausgestellt. Ich hoffe auch auf spannende Diskussionen und dass ich nette Leute kennen lerne. Ich möchte den Leuten die Hemmung nehmen und ein altes Vorurteil auflösen, dass Innenarchitektur teuer ist.
Bist du jetzt komplett selbstständig oder arbeitest du noch nebenbei?
Ich arbeite noch nebenbei. Ich habe das Glück, dass ich bei meinem alten Arbeitgeber in Chur noch einige tolle Sachen begleiten darf. Es wird aber auch immer weniger, was mich sehr freut. Ich hoffe schon bald den ganzen Tag im Büro und in der Ausstellung zu sein und die Leute hier begrüssen zu dürfen.
Machst du noch Musik? Oder ist es neben Job und Familie sekundär geworden?
Die Musik ist stets ein grosser Bestandteil in meinem Leben. Ich produziere immer noch, aber finde schon weniger Zeit als früher dafür. Ich bin auch wieder an einigen Sachen dran und hoffe diese schon bald veröffentlicht zu sehen.
Was ist das Grösste für dich als Raumplaner?
Die Renovation! Bei einem Umbau gilt es, das bereits Gebaute zu respektieren und die Wünsche des Bauherren gezielt umzusetzen. Ich mag auch die Herausforderung nach dem Abriss: Was kommt hervor, wie ist die Substanz, kann man alles so umsetzen, wie man es sich vorgenommen hat? Nach einem erfolgreichen Umbau ist die Stimmung des Bauherren unbezahlbar, wenn er einfach zufrieden in dem Raum steht, in dem er sonst immer steht und sich freut.
War es schwierig, eine eigene GmbH auf die Beine zu stellen
Grundsätzlich nicht. Es war ein wenig Papierkram nötig und ein paar Termine. Wichtig war es, die Finanzen im Blick zu behalten. Nach oben sind keine Grenzen gesetzt und genau die sollte man sich setzen.
(Bild: zVg.)