NAU sind im Studio

Der Musiker Roland Vögtli, welcher mit Me + Marie dieses Jahr schon viele Highlights verbuchen konnte, ist mit seiner Rockband «NAU» wieder im Studio.

Diese beschreibt sich auf Facebook in bester Indie-Manier wortgewaltig so:
«Vom Aussterben bedrohte Wörter in Geschichten einer Minderheit, in einer Sprache die Töne in Moll atmet! Laut und still! Still und noch viel lauter als everything else! Energetisch und roman(t)isch verschnörkelt, voll mit allem Besten, was Rock‘n‘Roll seit 50 Jahren versucht! NAU ist ROCK! Das ist der Soundtrack aus vergangener Zeit, die Urgewalt der Bergstürze, der Duft von Edelweiss und klarem Quellwasser! So klingt die Schweiz, ja! Wäre Elvis ein Schweizer gewesen, dann ein Bündner und Johnny Cash sein Bruder, The Edge sein Gitarrist und Trent Reznor sein Sohn, laut und verzerrt seine Musik – und NAU seine Band!»

So klingt das Kollektiv bestehend aus Roland Vögtli: Vocals & Bass, Johi Rauber: Vocals & Synth, Patrick Capaul: Guitars und Thierry Schenk: Drums: mx3.ch

NAU Band-2

Wir wollten es genau wissen, was der Tausendsassa Roland Vögtli wieder an den Start bringt und haben nachgefragt.

NAU hat bisher eine CD veröffentlicht, nun folgt bald der zweite Longplayer. Erzähl mal, wie es euch ergangen ist?

NAU hat im 2012 ihre erste Platte raus gebracht, also ein Longplayer mit 11 Songs.
Nun, 4 Jahre später sind wir wieder im Studio und bereiten den zweiten Longplayer vor.
Für die erste Platte sind wir zu Kurt Ebelhäuser nach Koblenz ins Tonstudio 45. Ebelhäuser ist Gitarrist und Songwriter der legendären deutschen Band Blackmail. Er hat unterer anderem Platten von Donots, Adam Angst oder Harmful produziert.

Nach zweieinhalb Jahren Vorbereitung, Preproduction und Songwriting haben wir uns für einen anderen Weg entschieden und sind zu Dave Hoffman ins Soma Studio nach Zofingen gegangen. Dave hat die Somastudios vor zehn Jahren gegründet und arbeitet seither erfolgreich als Produzent, Mixer und Musiker. Er ist der Mann mit den «Magic Hands» und dem Gespür für eingängige Melodien. Seine Skills lernte er unter anderem von den legendären Mixern Tchad Blake und Michael Brauer. Als Bassist, Gitarrist und Keyboarder ist er mit seiner Band Leech in ganz Europa unterwegs.

Ihr seid ein recht eingespieltes Team, seit Jahren. Was unterscheidet NAU von den Projekten Cha da Fö und Me + Marie?

NAU ist eine Rockband, eine Institution, wenn man so will. NAU macht Musik ohne daran zu denken, wie es anders sein könnte. NAU ist NAU – einzigartig, hart, laut, eine richtige Bündner Rockband halt! Ich finde man kann NAU, Cha da Fö und Me+Marie nicht vergleichen, ausser das ich in allen Bands spiele. Cha da Fö ist mein Soloding! Da mache ich nur das, was ich möchte und spiele bei den Demos alle Instrumente selber. Ich entscheide was damit passiert und mit wem ich was mache. Dieses Jahr zum Beispiel habe ich kein einziges Cha da Fö Konzert gespielt, weil ich mich voll und ganz auf Me+Marie konzentrieren wollte und ich auch wusste, dass die NAU-Platte ansteht. Das ist viel Arbeit, was ein Aussenstehender schlecht nachvollziehen kann.

Bei NAU gibt es auf der neuen Platte eher ein Songwritig Kollektiv mit Johi Rauber, Patrick Capaul und Thierry Schenk. Sie haben das Meiste zu den neuen Songs beigetragen. Ich spiele bei NAU eher eine untergeordnete Rolle beim Songwriting. Ich bin einfach Bassist und Sänger und schreibe die Texte. Es macht grossen Spass mit NAU zu rocken. Me+Marie ist nochmal eine ganz andere Geschichte.

NAU Band-3

Wie geht’s mit Me + Marie weiter? Ist nach der Tour schon wieder Schluss für eine Weile?

Nach der Tour ist vor der Tour. One Eyed Love ist seit Mai 2016 draussen. Wir haben seit Februar über 40 Shows in Deutschland, Schweiz, Italien und Österreich gespielt. Und genau so geht’s nun weiter. Bis Mitte Oktober sind wir On The Road und spielen im Sommer ein paar coole Festivals. Ausserdem schreiben wir grad wieder neue Songs. Von einem Schluss ist bei Me+Marie nicht die Rede. Ich behaupte, es handelt sich eher um das Gegenteil. Jetzt legen wir erst richtig los und haben grossen Spass dabei.

Im November und Dezember wird Zeit, mal was Anderes zu machen. Maria geht mit Ganes auf Tour und ich verziehe mich und schreibe die Songs für das nächste Cha da Fö Album. Die Me+Marie Tour 2017 steht schon – ab Januar geht’s wieder weiter im Karton.

Wird es bei NAU auch erstmals englische Songs geben oder bleibst du deinem Romanisch treu?

NAU ist eine Romanische Band. Auch wenn der Sound sehr International ist, wird auf Rumantsch gesungen – das ist wichtig, das ist die Identität dieser Band. 

Haben die anderen Jungs auch noch weitere Projekte oder bist du da der Einzige, der in mehreren Formationen spielt?

Ich bin der Einzige der in anderen Bands spielt. Ich lebe ja auch davon. Die Jungs gehen ihren Jobs nach.

Wie läuft das mit dem Koordinieren der Proben? Du bist ja viel auf Tour.

Ja, das haben wir zusammen ausgemacht, so wie es bei NAU ist. Ende 2014 habe ich meinen Job gekündigt und bin von Chur weggezogen. Da habe wir ausgemacht, dass es NAU weitergeben soll, nur halt anders. Bis dahin haben wir zweimal die Woche zusammen geprobt und Songs geschrieben. Wir haben uns einfach umgewöhnt. Mit der heutigen Technik ist das unproblematisch. Johi, Patrick und Thierry haben eine fette Vorproduktion gemacht. Wenn ich Zeit hatte, bin ich nach Chur gereist und habe die Vocals gemacht und wir haben dann auch ab und an geprobt. Thierry fährt ja auch jede Woche von Bern nach Chur, um mit NAU zu proben. Da steckt viel Herzblut drin! Wenn sie einen neuen Song hatten, haben sie mir den geschickt und ich hab den irgendwo im Hotelzimmer geübt. So geht das!

NAU ist viel Herzblut – gute Freunde – gute Musik – wo findet man das?

Wie geht’s mit den Aufnahmen voran?

Die Aufnahmen sind praktisch von A-Z live eingespielt. Nun laufen ein paar Overdub Sessions und dann ist alles im Kasten, ausser der Gesang. Den mache ich im November mit Zeit und Muse. Ich arbeite da mit verschiedenen Leuten und lasse mich beraten, um das absolut beste Resultat hinzubekommen. 

Was erwartet die NAU-Fan’s auf dem neuen Tonträger?

Wenn NAU Fan’s mit dem zufrieden waren, was wir bis jetzt gemacht haben, werden sie mit dem neuen Material vor Freude explodieren! So eine fette Rock & Roll Platte Made in Graubünden hat es bis jetzt noch nicht gegeben.

Mehr kann ich noch nicht dazu sagen – ich bin nämlich sprachlos!

NAU Band-1

Mehr Infos zu NAU und viele spannende Studioeinblicke in Videoform gibt’s auf ihrer Facebookpage.

 

(Bilder: Facebook)