Kaum schmilzt der Schnee, erwacht der Bär. Im Unterengadin ist wieder ein Männchen aktiv.
Vorgestern Nacht wurde bei Strada im Unterengadin ein Bär beobachtet. Er hatte die Kantonsstrasse vom Inn her in Richtung Tschlin überquert, wie das Amt für Jagd und Fischerei Graubünden mitteilte. Wahrscheinlich handelt es sich um das Männchen M32. Er war Ende letzte Woche um den Reschenpass herum beobachtet worden, wie er in Richtung Norden wanderte. Davor hatte M32 über längere Zeit im Val Müstair und im oberen Vinschgau seine Spuren hinterlassen. Es ist die erste Bärenbeobachtung im Unterengadin seit September 2015.
Dass der Bär jetzt wieder auftaucht, ist kein Zufall. «Sie sind vor etwa einem Monat aus dem Winterschlaf erwacht», sagte Hannes Jenny vom Amt für Jagd und Fischerei Graubünden. Die Landwirte und Imker sind bereits über den Bärenbesuch informiert worden. Bisher kamen noch keine Tiere zu Schaden. «Bisher lag auch noch Schnee. Erst jetzt gehen sie nach und nach wieder auf die Weide.»
Für die Landwirte ist diese Nachricht nicht erfreulich. Sie müssen jetzt, wie die Imker, wieder Bärenschutzmassnahmen ergreifen, wie zum Beispiel einen Elektrozaun um ein Bienenhaus. «Das ist mit Aufwand verbunden», sagte Jenny. Der Bär hat in diesem Jahr bis auf ein paar geplünderte Bienenhäuser keine grossen Schäden hinterlassen.
(Symbolbild: Pixabay)