Kloten, 05.03.2016, Eishockey NLA Playoffs - Kloten Flyers - HC Davos, Jubel zum 1:0 bei Daovs Alexandre Picard. (Melanie Duchene/EQ Images)

Die zehn Stars der Hockey-Woche mit einer Überraschung

Hockey Pauer Ranking – Eine wöchentliche Hockey Kolumne mit den zehn wichtigsten Meldungen, besten Spielern und lustigsten Aktionen der Woche. Ein Ranking, das man nicht zu ernst nehmen sollte.

10. Jaromir Jagr, Florida Panthers (NHL)

Ja, immer der Jagr. Ist ja langweilig. Aber es muss einfach zumindest erwähnt werden, wenn jagrometer.com, die Website die den Altmeister auf Schritt und Tritt verfolgt, wieder einmal weitere All-Time-Rekorde verkündet: 5392 Schüsse aufs Tor, das ist neu Nummer 2 aller Zeiten. Und beim nächsten Punkt ersetzt er Gordie Howe auf dem dritten Platz der All-Time-Scoring Liste (hinter Mark Messier und Wayne Gretzky). A propos Gretzky (egal, dass er in einer anderen Zeiten spielte), hier ein verrückter Fakt: Selbst wenn Jagr, eine Legende für sich und sicherer Hall of Famer, noch zehn Saisons spielen würde, und in jeder Saison 100 Punkte machen würde – er hätte The Great One immer noch nicht eingeholt.

 

9. Connor McDavid, Edmonton Oilers (NHL)

Wenn wir schon beim Scoring sind: Seit Anfang Februar, oder besser gesagt seit seiner Rückkehr, führt der Rookie Connor McDavid die Skorerliste an. Erstaunlich und eindrücklich. Aber auch zu erwarten. Wer McDavid spielen gesehen hat, weiss, dass der Kanadier einen Generationen-Talent ist. Schafft das Auston Matthews nächstes Jahr auch?

 

8. Gabriel Landeskog, Colorado Avalanche (NHL)

Der Teamkollege von Reto Berra trifft auch häufig. In diesem Fall aber eher ungewollt und mit glücklicherweise glimpflichem Ausgang. Ich kann das Schmunzeln nicht verkneifen. Das Gesicht.

 

 

7. The Brawl, Senators/Flyers (NHL)

Fast auf den Tag genau vor 12 Jahren fand eine der grössten Schlägereien statt, bei der ein Eishockey-Spiel ausbrach. Oder so. Auf jeden Fall gaben sich die Ottawa Senators und die Philadelphia Flyers am 5.3.2004 beim als „The Brawl“ bekannten Spiel ordentlich auf die Kappe. 419 Strafminuten. In einem Spiel. Zum Vergleich: Der HC Lausanne hatte diese Saison 430 Strafminuten. In 50 Spielen.

6. Joe Gatenby, Kelowna Rockets (WHL)

Wow! Das ist ja mal ein Knall, klar der Check der Woche. Fast noch interessanter sind die alten Cooperall-Hosen, die die Kamloops Blazers anhatten. Erinnerungen an den HCD in den langen blauen Hosen werden wach.

5. Gianni Donati, EHC St. Moritz (2. Liga)

Herzliche Gratulation! Am Sonntag feierte der Obervazer im Dienste der Oberengadiner seinen 27. Geburtstag standesgemäss mit zwei Toren. Trotzdem reichte es nicht gegen den Favoriten aus dem Norden.

 

4. Alexandre Picard, HC Davos (NLA)

Der Kanadier stand letzte Woche im Mittelpunkt. Zuerst schien er verletzt, und dann doch nicht. Und auch auf dem Eis ist die Verstärkung der Landwassertaler ein „High-Event“-Spieler – wenn Picard auf dem Eis ist, läuft was. In Spiel Zwei tauchte der 30-Jährige gleich fünfmal auf dem Scoreboard auf: Einmal als Torschütze, einmal als Passgeber und zweimal mit Strafen innert wenigen Sekunden. Seine Spielweise entspricht seinem Auftreten – er könnte der neue Rock’n’Roller des HCD werden.

 

3. Kai Kessler, HC Prättigau-Herrschaft (2. Liga)

Der Topskorer der 2. Liga Ost ist auch in den Playoffs ein sicherer Wert. Mit zwei Doppelschlägen war er bisher der entscheidende Spieler in der Serie gegen den EHC St. Moritz. Und auch in den anderen Playoff-Spielen brillierte der Prättigauer: Mit 21 Punkten (13 G/ 8 A) führt er auch in den Playoffs die Skorerliste der Gruppe Ost an.

 

2. All Hockey Hair Team, Minnesota (High School)

Einmal im Jahr findet es statt. Jetzt ist es wieder soweit. Game On! Minnesota bringt eines der lustigsten Hockey-Videos des Jahres heraus, indem es darum geht, die schönsten Locken auf dem Eisfeld zu bewerten. Denn alle wissen, dass der Haar-Flow entscheidend für den Erfolg ist.

1. Didier Massy, SIHF Zebras (NLA)

Didier Massy ist der Star der Woche. Im Ernst. Der Schiedsrichter, der zur Zeit in Kritik steht wegen des „Tatsachenentscheides“, sollte gelobt werden. In Zukunft wird man hoffentlich zurück schauen und sagen:“Danke, Didier!“

Wer’s verpasst hat: Beim ersten Playoff Spiel zwischen Zug und Lugano zog Pettersson beim entschedienden Penalty den Puck zurück, d.h. die Vorwärtsbewegung wurde gestoppt. Das ist nicht erlaubt. Das Ganze wurde aber von Didier Massy nicht gesehen, und daher wurde der Treffer trotz Protest von Zug gewertet und Lugano gewann die Partie. So.

Und jetzt reden alle darüber. Protest! Wiederholung. Oder zumindest Videobeweis. Coaches Challenge. Das ist toll. Das sind gute Massnahmen, um das Eishockey zu professionalisieren. Bitte mehr davon.

Aber was noch besser ist: Jeder, der das Spiel gesehen hat, hat gemerkt, wie unglaubwürdig es ist, dass ein Eishockey-Playoff-Spiel mit einem Penalty entschieden werden kann. Die Hoffnung ist da, dass Massys Fehlentscheid nicht nur den Fokus auf die technischen Möglichkeiten legt, sondern dadurch auch das Penaltyschiessen als solches (in den Playoffs) hinterfragt wird. Und wenn dann irgendwann die National League A darauf kommt, das Penaltyschiessen abzuschaffen, werden wir Dider Massy (teilweise) dafür danken.

(Bild: Melanie Duchene/EQ Images)