Während die frisch aus dem Winterschlaf erwachte Stadt Chur mit ihrer neubelebten Ausgangskultur momentan Dauerthema ist, gerät der Umstand, dass Graubünden nicht nur aus Chur besteht, leicht in Vergessenheit.
Dieser Hype um die Hauptstadt unseres schönen Kantons ist natürlich verständlich, da Chur kulturell länger schon als die ergiebigste Quelle kultureller Highlights in Graubünden auch ausserhalb der Kantonsgrenzen wahrgenommen wird.
Nichtsdestotrotz haben wir einen Blick über den Tellerrand gewagt und in Thusis eine heimelige Bar entdeckt, welche die beiden Täler Heinzenberg und Domleschg kulturell verbindet und unter der Führung von Kristina Schröder zu neuen Ufern aufbricht, sowie eine Alternative zum Hotspot Chur bieten kann.
Thusis ist vieles. Ländlich, umrahmt von vielen schönen Wäldern, andererseits industriell geprägt von den diversen kleinen Firmen, die ihren Sitz im Dorf haben. Wie wichtig Thusis für die zwei Täler als Achse ist, zeigt der Umstand, dass neben den Riesen Migros und Coop auch Aldi und Lidl eine Filiale in Thusis aufgestellt haben und somit ein Stück vom Kuchen der Thusner haben wollen.
Kulturell galt Thusis bis jetzt eher als unattraktives Terrain. Während man die Bands aus Thusis an einer Hand abzählen kann, gab es bis anhin auch kein richtiges Konzertlokal, dass mit Mut den Versuch startete, junge Bands zu buchen und etwas auf die Beine zu stellen. Überschattet vom Nachbardorf Scharans, der Heimat der beiden grossen Namen 77 Bombay Street und Linard Bardill, sowie dem ehemaligen Kultopenair war Thusis bis jetzt, abgesehen vom unregelmässig stattfindenden Thusnerfest, kaum auf der Landkarte Kultur Schweiz zu finden.
Diesem Umstand versucht Kristina Schröder, die neue Besitzerin der K-Bar ein Gegengewicht zu geben. Wir haben sie zum Relunch des Lokals, das früher Kuhstall hiess, befragt.
Im Kulturniemandsland Thusis stellst du mit deinem Club einen Hort für junge Musiker auf die Beine. Wie kam es zum Relaunch?
Ich wurde vermehrt angefragt und starte jetzt erstmals mit der Mashup – Night am Samstag.
Die K-Bar ist eine kleine Bar, trotzdem wagst du den Schritt junge Bands zu buchen. Wie wichtig ist eine solche Tätigkeit in Graubünden?
Sehr wichtig! Ein abwechslungsreiches Programm ist das A und O.
Wie schwierig ist es neben den grossen Nummern aus Chur zu bestehen?
Sehr schwierig, aber möglich.
Was steht in nächster Zukunft auf der Timeline der K-Bar?
Ich habe jeden Monat ein spezielles, neues Motto. Ich buche spontan auch mal einen DJ. Im April steht die grosse Ladysnight auf dem Programm, bei der ich mit dem Vereinsmarktplatz voll involviert bin.
(Bilder: GRHeute)