Das Churer Stimmvolk hat ein wichtiges Signal gesetzt und will bezahlbaren Wohn- raum nicht über eine fixe Staatsquote fördern. Dass auch der Gegenvorschlag des Gemeinderates abgelehnt wurde, stellt für die Verantwortlichen des Komitees «be- zahlbarer Wohnraum ohne lähmende Staatsquote» das kleinere Übel dar – schliess- lich war eines ihrer Ziele, die Initiative zu verhindern, weil diese wirtschaftsfeindlich und kontraproduktiv für das Anliegen des bezahlbaren Wohnraumes gewesen wäre.
Mit dem Abstimmungs-Ergebnis wurden die Empfehlungen der BDP und CVP wenigstens teilweise berücksichtigt. Marco Tscholl (Bild) vom «Komitee für zahlbaren Wohnraum ohne lähmende Staatsquote» zeigt sich zurückhaltend erfreut über das Ergebnis und erläutert: «dass bezahlbarer Wohnraum für die gesunde Entwicklung von Chur wichtig ist und einem echten Bedürfnis entspricht, haben wir von Beginn weg anerkannt. Darum haben wir uns auch dafür eingesetzt, dass mit realistischen Massnahmen eine vernünftige Quote für die Zukunft gewährleistet wird. Der Weg über eine lähmende Staats-Quote ist aus unserer Sicht aber der falsche Ansatz und gefährlich. Wir sind erfreut darüber, dass das Churer Stimmvolk diese Vorlage ebenfalls so beurteilt hat! Damit, dass auch der Gegenvorschlag abgelehnt wurde, können wir leben. Auch wenn wir davon überzeugt sind, dass dessen Annahme eine ent- sprechende Signalwirkung gehabt hätte.»
Chur bleibt aufgrund der Abstimmung somit für Investoren attraktiv und bietet weiterhin gute Rahmenbedingungen für eine positive Wirtschaftsentwicklung. Dennoch soll die Entwicklung von bezahlbaren Wohn- und Geschäftsraum weiter beobachtet und kritisch hinterfragt werden. Peter Portmann vom Komitee ergänzt: «Wir werden uns auch ohne Annahme des Gegenvorschlages für vernünftige Bestimmungen einsetzen, damit in Zukunft genügend bezahlbare Mietobjekte im Markt vorhanden sind».
Medienmitteilung Komitee «Bezahlbarer Wohnraum ohne lähmende Staatsquote»
(Bild: Marco Tscholl)