Am 13. November 2025 fand im Grossratssaal in Chur das 5. Bündner Mädchenparlament statt. 51 Oberstufenschülerinnen aus dem ganzen Kanton Graubünden diskutierten engagiert über aktuelle Themen und verabschiedeten ihre Petitionen zu Generation Mitgestaltung, Psychische Gesundheit, Sprachenvielfalt und Konsum: Fair statt fast, die sie am Ende des Tages Regierungspräsident Marcus Caduff überreichten. Die jungen «Parlamentarierinnen» überzeugten mit ihrem Engagement und ihrer Diskussionen auch die «echten» Grossrätinnen und Grossräte, welche die Mädchen durch den Tag begleiteten.
Unter der Leitung von Standespräsidentin Valérie Favre Accola debattierten die jungen Parlamentarierinnen konstruktiv, kritisch und mit grossem Interesse an politischen Prozessen. In vier Kommissionen befassten sie sich mit den diesjährigen Schwerpunktthemen: Generation Mitgestaltung, Sprachenvielfalt in Graubünden, Psychische Gesundheit und Konsum: fair statt fast.
Während der Plenarsitzung verteidigten die Teilnehmerinnen ihre Anträge mit grosser Überzeugungskraft. Die Diskussionen zeigten, wie differenziert sich junge Frauen mit gesellschaftlichen und politischen Fragen auseinandersetzen. Dabei standen vor allem die beiden Themen Psychische Gesundheit und Generation Mitgestaltung hoch im Kurs.

«Es war eine grosse Freude, das 5. Bündner Mädchenparlament zu leiten und die engagierten Diskussionen der jungen Teilnehmerinnen mitzuerleben. Die Themenvielfalt und die Begeisterung haben gezeigt, dass politisches Interesse bereits früh geweckt werden kann – und ich hoffe sehr, dass der politische Funke bei vielen übergesprungen ist» fasst die Standespräsidentin Valérie Favre Accola den Parlamentstag zusammen.
«Bin beeindruckt»
Insgesamt verabschiedeten die Teilnehmerinnen 5 Petitionen, die am Ende des Nachmittags Regierungspräsident Marcus Caduff zu Händen des Grossen Rates überreicht wurden. Auch der Regierungspräsident zeigte sich beeindruckt vom Engagement der jungen Frauen: «Es braucht Mut, sich in eine Debatte einzubringen – und genau diesen Mut haben die Teilnehmerinnen des Mädchenparlaments gezeigt. Ihr Engagement, ihre Diskussionsfreude und ihr demokratisches Verständnis haben mich beeindruckt.»

Das Bündner Mädchen*parlament ermöglicht Schülerinnen der 1. bis 3. Oberstufe, einen realen Einblick in die parlamentarische Arbeit zu erhalten und sich selbst politisch einzubringen. Die Jugendlichen werden in ihrer Arbeit von Mitgliedern des Grossen Rats begleitet, die sie in den Kommissionen unterstützen. Ziel des Projekts ist es, bei jungen Frauen das Interesse an Politik zu fördern und ihnen zu zeigen, dass ihre Stimmen und Anliegen gehört werden.
Der Hintergrund
Das Bündner Mädchen:parlament wird von der Stabsstelle für Chancengleichheit von Frau und Mann organisiert, in Zusammenarbeit mit Mitgliedern des Grossen Rats. Die Veranstaltung findet in der Regel alle drei Jahre statt und trägt dazu bei, junge Frauen frühzeitig für politische Prozesse zu sensibilisieren.
Die 5 Petitionen des 5. Bündner Mädchenparlaments heissen:
- Schüler- und Schülerinnenbeirat auf kantonaler Ebene
- Litteratura rumantscha per giuvenils
- Sprechen wir darüber!
- Per una migliore salute mentale delle/dei giovani nel Cantone dei Grigioni
- Bildung stärken für einen fairen und nachhaltigen Kleiderkonsum
Die mitwirkenden Mentorinnen und Mentorinnen waren: Valérie Favre Accola (Präsidium, Davos, SVP), Grossrätinnen und Grossräte: Renate Rutishauser (Domleschg, SP), Lukas Bardill (Schiers, SP), Silvio Dietrich (Ilanz, SP), Nina Ganser (Seewis, Mitte), Piera Furger (Mesocco, Mitte), Anita Mazzetta (Chur, Grüne), Maya Messmer-Blumer (Safien, Mitte). Weiter unterstützt haben: Silva Brocco (Generalsekretärin Pro Grigioni Italiano), Alberto Palaia (Delegierter Fachstelle Mehrsprachigkeit des Kantons Graubünden) und Barbara Wülser (Leiterin der Stabssstelle für Chancengleichheit von Frau und Mann des Kantons Graubünden).

Die Petitionen und weitere Informationen sind abrufbar unter www.stagl.gr.ch/parlament.
(Bilder: Yanik Bürkli/zVg.)


