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Die grösste Holzbrücke steht in Obersaxen

Im Oktober 2025 nahm das Tiefbauamt die neue Lochlitobelbrücke in Obersaxen St. Martin in Betrieb. Das moderne Bauwerk aus einheimischem Fichtenholz überzeugt durch Nachhaltigkeit und Leistungsfähigkeit. Die Kosten betragen rund zwei Millionen Franken.

Die alte Lochlitobelbrücke war in schadhaftem Zustand. Mit lediglich drei Metern befahrbarer Breite und ungenügender Tragfähigkeit entsprach sie nicht mehr den heutigen Anforderungen. So war es im Winter beispielsweise nicht möglich, die Brücke mit den heute üblichen Winterdienstfahrzeugen zu räumen. Eine Verstärkung war nicht wirtschaftlich. Die Lösung lag in einem kompletten Neubau, wie die Standeskanzlei des Kantons Graubünden am Donnerstag mitteilte. 

Kurze Bauzeit und spektakulärer Transport

Für die Dauer der Bauzeit konnte keine Hilfsbrücke erreichtet werden, und komfortable Umfahrungsmöglichkeiten waren kaum vorhanden. Um die Einschränkungen für den Verkehr möglichst gering zu halten, wurden die beiden je 25 Tonnen schweren und über 27 Meter langen Holzträger vorgefertigt und schliesslich vor Ort millimetergenau eingebaut. Dieses Vorgehen sorgte für hohe Qualität und eine Strassensperre von nur acht Wochen, vom Abbruch der alten bis zur Inbetriebnahme der neuen Brücke. Der spektakuläre Transport der vorgefertigten Holzträger durch die engen Strassen im Bündner Oberland stellte eine besondere Herausforderung dar.

Keine Kompromisse in der Leistungsfähigkeit

Die neue Brücke hat eine Spannweite von 26,3 Metern und ist 4,7 Meter breit – ausreichend, damit künftig auch breitere Fahrzeuge problemlos passieren können. Sie ist die grösste ihrer Art auf dem Kantonsstrassennetz. Dank der Holz-Beton-Verbundkonstruktion ist die Lochlitobelbrücke auch für schwere Transporte bestens gerüstet. Die Brücke erfüllt das Verkehrslastmodell gemäss SIA 261 ohne Reduktionen. Sie steht für eine langlebige, robuste und gleichzeitig nachhaltige Bauweise, die den kommenden Jahrzehnten standhält.

(Bilder: zVg/Strabag)