Verkehrsdrehscheibe Davos Dorf wird konkreter

Seit geraumer Zeit wird die Behebung der Verkehrsprobleme im Zentrum Davos Dorf geplant. Mit der Verkehrsdrehscheibe wird nun die erste Etappe vorgelegt. Sie beinhaltet zahlreiche Verbesserungen für Verkehr und Freiraum aus dem Masterplan und ermöglicht zusätzlich die Aufhebung von Bahnübergängen.

Die aktuelle Verkehrssituation zwischen Bahnhof Davos Dorf, der Parsennbahn-Talstation und dem Parsennparkplatz ist unbefriedigend. Lange Rückstaus behindern regelmässig den Verkehrsfluss, wobei insbesondere die beiden Bahnübergänge an der Mühlestrasse und der Dischmastrasse zu Verkehrsproblemen und teilweise gefährlichen Situationen führen. Gäste können sich nach der Ankunft beim Bahnhof nur schwer orientieren und finden den Weg zur Talstation mühsam, wie die Gemeinde Davos am Donnerstag mitteilte.

Der Umstieg zwischen Zug und Bus ist umständlich. Die gesetzlich vorgeschriebene Barrierefreiheit ist nicht umgesetzt, weshalb Menschen im Rollstuhl oder mit Kinderwagen hohe Hürden überwinden müssen. Um diese vielschichtigen Probleme zu beheben, plant die Gemeinde Davos zusammen mit Partnern seit einigen Jahren die Neugestaltung des Zentrums Davos Dorf. Dazu wurde im vergangenen Jahr der Masterplan verabschiedet.

Vom Masterplan zum Bauprojekt

Aufbauend auf den guten Grundlagen wird mit der Verkehrsdrehscheibe Davos Dorf nun die erste Etappe konkretisiert. Die zentralen Ansätze des Masterplans werden übernommen: Der Bahnhof Davos Dorf wird an den richtigen Ort verschoben, was die Wege zu wichtigen Zielen verkürzt und sicherer macht. Ein neues Busterminal ermöglicht den barrierefreien und komfortablen Umstieg zwischen Bahn und Bus. Gleichzeitig wird die Grundlage für den geplanten Ausbau des Bus-Angebots geschaffen. Der Freiraum rund um das Seehofseeli wird mit dem Theodulpark verbunden und wird zu einem freundlichen und attraktiven Eingangstor von Davos. Die Promenade kann zwischen der Theodul-Kirche und dem heutigen Migros verkehrsberuhigt werden.

Bahnübergänge werden aufgehoben

Neben den bestehenden Ansätzen werden zusätzliche Verbesserungen aufgenommen. Der neue Bahnhof wird erhöht gebaut. Unter den Gleisen wird eine Verbindungsstrasse durchgeführt, welche das Bünda- und Dischmaquartier erschliesst. Dadurch können die entsprechenden Bahnübergänge aufgehoben werden. Mit der neuen Verkehrsführung können schwerwiegende Verkehrsprobleme behoben und der Verkehrsfluss auf den Hauptzufahrtsstrassen verbessert werden. Die oberirdischen Parkplätze werden in eine neue Tiefgarage verlegt. Die gestalterischen Gegebenheiten werden bei der Detailplanung auf die Davoser Verhältnisse abgestimmt.

Projektierungskredit schafft Grundlagen

Die Gemeinde Davos rechnet zum aktuellen Kenntnisstand mit Investitionskosten von rund 66 Millionen Franken. Noch nicht einkalkuliert sind dabei die Beiträge, mit welchen sich Bund und Kanton an den Kosten beteiligen. Diese Beiträge reduzieren den Kostenanteil der Gemeinde. Damit die Verkehrsdrehscheibe im Detail erarbeitet werden kann, benötigt es einen Projektierungskredit von 2,1 Millionen Franken. Wenn der Grosse Landrat den Kredit genehmigt, kann die Stimmbevölkerung am 30. November 2025 darüber entscheiden. Falls die Stimmbevölkerung zustimmt, starten die Detailabklärungen und werden in den folgenden Monaten intensiv vorangetrieben. Nach einer öffentlichen Mitwirkung wird der Kredit für die Ausführung der Verkehrsdrehscheibe wiederum vom Grossen Landrat beraten und der Stimmbevölkerung zur Beurteilung vorgelegt. Es ist das ambitionierte Ziel, dass der Baukredit in der zweiten Jahreshälfte 2027 beraten werden kann.

(Bild: GRHeute)