Bahnhof Davos Dorf wird verlegt – Bahnübergänge sollen verschwinden

Davos Dorf steht vor einem grundlegenden Wandel: Mit der Verlegung des Bahnhofs und der Neuausrichtung des Ortszentrums sollen Verkehrsprobleme gelöst, Bahnübergänge aufgehoben und ein attraktiver Verkehrsknotenpunkt geschaffen werden. Voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte befindet die Bevölkerung in einer Volksabstimmung über einen entsprechenden Planungskredit.

Die Gemeinde Davos richtet die Planung zur Neugestaltung des Zentrums von Davos Dorf neu aus. Statt wie bisher den Fokus auf städtebauliche Visionen zu legen, sollen nun verkehrstechnische Lösungen ins Zentrum rücken – mit einem Ziel, das viele Davoserinnen und Davoser seit Langem fordern: Schluss mit gefährlichen und stauanfälligen Bahnübergängen.

Bahnhofverlegung als Schlüssel

Kern des Projekts bleibt die Verlegung des Bahnhofs Davos Dorf. Der neue Bahnhof Davos Dorf wird etwa 400 Meter südwestlich des heutigen Standorts errichtet, in der Nähe des Seehofseelis und des offenen Parsennparkplatzes. Diese Verlegung ermöglicht eine direkte Anbindung an zentrale Punkte wie die Parsennbahn, das Seehofseeli und das südliche Areal, das für touristische und wohnwirtschaftliche Entwicklungen vorgesehen ist.

Mit der Eliminierung der Bahnhübergänge soll nicht nur ein moderner, barrierefreier Umsteigeknoten zwischen Bahn und Bus entstehen – inklusive neuem Busterminal mit sechs Haltekanten – sondern auch der Weg frei gemacht werden für eine neue Verkehrsführung ohne Schranken. Die aktuell störenden Bahnübergänge würden damit Geschichte sein. Der Umstieg zwischen den Verkehrsmitteln soll für Einheimische und Gäste einfacher, schneller und komfortabler werden.

Verkehr neu gedacht

Auch der motorisierte Verkehr wird künftig neu gelenkt: Eine verlängerte Bahnhofstrasse und eine neue Querspange sollen die Talstrasse mit der Promenade verbinden. Wer von Davos Platz oder Landquart her anreist, wird direkt ins neue Parkhaus «Dorf» geführt – ideal gelegen gleich neben Bahnhof und Busterminal. Davon erhooft sich der Kleine Landrat weniger Stau, insbesondere auf der oft überlasteten Mühlestrasse.

Neues Dorfzentrum: Davos-Dorf.

 

Auf dem südlich gelegenen Areal plant man nicht nur über 100 neue Genossenschafts- und Personalwohnungen, sondern auch ein neues Resort. Das soll Davos als Wohn- und Tourismusort stärken und bezahlbaren Wohnraum für Einheimische und Saisonangestellte schaffen. Die Entwicklung dieses Areals erfolgt schrittweise, abhängig von Raumplanung und Erschliessung.

Durch die neue Verkehrsführung wird die Umgebung des Seehofseelis aufgewertet. Die Promenade zwischen Theodul-Kirche und Migros soll verkehrsberuhigt werden. Zusammen mit dem neuen Bahnhofsplatz entsteht eine zusammenhängende Begegnungszone – attraktiv für Einheimische wie Gäste.

Nächste Schritte: Planungskredit und Volksabstimmung

Die Gemeinde erarbeitet derzeit gemeinsam mit der Rhätischen Bahn neue Grundlagen, um das Projekt auf eine solide Basis zu stellen. Dazu gehören Machbarkeitsabklärungen, eine klare Projektorganisation sowie eine transparente Kostenplanung. Für die Umsetzung braucht es einen Planungskredit, über den der Grosse Landrat und später die Davoser Stimmbevölkerung entscheiden sollen. Die Volksabstimmung ist für die zweite Jahreshälfte geplant.

 

(Visualisierungen: gemeindedavos.ch)