Lust auf auswärts essen in Chur am Wochenende – aber noch nicht reserviert? Dann könnte es jetzt schon zu spät sein für diese Tage. Für eine Gruppe ist es sogar praktisch aussichtslos.
Ein Tisch am Samstagabend für fünf Personen um 18 Uhr: Schon am Montag praktisch ein Ding der Unmöglichkeit. Bei fünf Restaurants scheitert die Reservation schon auf der Homepage; ein sechstes verweist auf die Reservation per Whatsapp – hat dann aber doch keinen Tisch frei. Erst das siebte Lokal hat quasi Erbarmen. Der Tisch ist reserviert, die Vorfreude gross.
War das schon immer so, dass man sich praktisch einen Monat vorher für ein Restaurant entscheiden musste, insbesondere, wenn man nachher noch eine Veranstaltung besucht? Oder gibt es einfach weniger Restaurants? «Nein», sagt Toni Curdin Foppa, Präsident von Gastro Chur und Region. «Es gibt mehr Angebote. Die Gäste verteilen sich auf mehr Restaurants.»
Aber: Seit Corona ist das Geschäft auf die Wochenenden konzentrierter. «Eine frühzeitige Reservierung für die Wochenend-Abende ist absolut empfohlen», sagt Toni Curdin Foppa. Das Mittagsgeschäft sei flexibler, doch auch hier empfehle sich eine Reservation im Wunschlokal. In den Sommermonaten seien die Terrassen-Restaurants Mittags und Abends teils stark ausgebucht.
Grundsätzlich sei es aber so, dass sich die Kultur des Auswärts-Essens verändert habe. «Früher gingen Geschäftsleute jeden Mittag in ein Restaurant», sagt Toni Curdin Foppa. Doch mit den steigenden Kosten für das Personal und den Einkauf sei auch das Essen teurer geworden. So sei der Preis für ein Kilo Kalbsfleisch zum Beispiel in den letzten Jahren um bis zu 40 Franken gestiegen. «Das will und kann sich nicht mehr jede Person leisten.»
Hinzu kommt, dass ebenfalls seit Corona das Angebot an Take-Aways gewachsen sei. «Viele Konsumierende sind dabei geblieben. Das zeigt aber auch, dass wir ein hervorragendes Angebot an Take-Away-Speisen haben.»
Wie fest die Churer Restaurants aber ausgebucht sind, kommt auch auf die Veranstaltungen in der Stadt drauf an. Dieses Wochenende ist es die Schamaroper-Poper; auch schon war es der Lange Samstag oder die Schlagerparade. Auf jeden Fall gilt: Je früher die Idee, desto besser die Reservationschance.
(Bild: GRHeute)