Coirason sind ab 2025 in der Churer Klibühni zu Gast: Was einst als Geheimtipp in der Churer Altstadt begann, entwickelte sich erst zum Gassenhauer – und dann zur Kultcombo. Heuer feiern Damian Bläsi und Christian Stalder 25-jähriges Bühnenjubiläum mit «zagabumm. zrägg. bäähm!». Wir haben die beiden Künstler zum Exklusivinterview getroffen.
Ihr kehrt in die Klibühni zurück, wie kommts?
Anlässlich des 50-Jahr-Jubiläums der Klibühni – bei dem wir stundenlang unseren Auftritt in der Garderobe abgewartet haben und uns die Zeit vertreiben mussten – hat uns Geschäftsführer Jann Clavadetscher angefragt, ob wir uns vorstellen können, unser 25-jähriges Bühnenjubiläum in der Klibühni zu bestreiten – und wir haben spontan zugesagt.
Was habt ihr in den letzten vier Jahren gemacht? Das damals angekündigte Destillat noch weiter destilliert?
Erstmal haben wir uns vom letzten Programm getrennt voneinander erholen müssen, mit Saunagängen (Damian) und in einem Antaraanfängerkurs (Christian, grinst). Und ja, tatsächlich haben wir dann das Zrägg-Destillat nochmals aufgekocht und in unzähligen Durchläufen zur meisterlichen Güte destilliert – sowas geht. Ok, vielleicht langsam wirklich entweder ziemlich starker Stoff oder dann ne üble Brühe! So oder so: es stehen nun 60 Minuten Werkschau ohne Pause, Netz und doppelten Boden bereit. Es kann losgehen!
Ihr versprecht jeden Abend eine Weltpremière. Das sind – drei Abende im Februar, drei im Oktober und drei im Dezember – neun neue Stücke. Merkt man den Unterschied zu den Klassikern?
Einfache Antwort? Nein.
Wenn man neue Stücke produziert – wessen Ideen stecken da mehr drin?
Kuck mal das Bild an: Seit 1998 ist das, was wir da produzieren, immer mindestens ein Produkt zweier (vielleicht leicht verrückter) Typen, die ihren Ideen freien Lauf lassen und sie dann in Form bringen. Zudem haben viele Bläsi-Stalder-Spinnereien das Licht der Bühne nie erblickt (gottlob!). Ideen, Skizzen, Halbfertiges und Würfe kommen in den Probenraum – und werden da erst zu Coirasonminiaturen.
Könnt ihr euch an den ersten Gig erinnern?
Zu zweit haben wir bereits Ende der Neunziger herumexperimentiert und beispielsweise im Saal des Hotel Dreikönige gespielt. Als Coirason standen wir dann zusammen mit Roberto Suter erstmals im Januar 2000 in der ausverkauften Churer Werkstatt auf der Bühne. Der Rest ist Geschichte.
2021 habt ihr den letzten Reigen proklamiert. Jetzt sieht es eher nach einer Neverending-Abschiedstour aus – wo seht Ihr Euch?
Das stimmt nicht ganz: Wir haben den letzten Reigen als etwas proklamiert, das keine Dernière kennt, halten also Wort! Nach 25 Jahren Bühnenarbeit noch einmal auf die Bühne bringen zu dürfen, was die Leute sehen wollen, das freut uns, zumal es uns einfach sehr, sehr viel Spass bereitet. Nicht zu müssen, sondern zu dürfen, ist ein Privileg, das uns schon immer vergönnt war. Und ja, es wird Zeit, jungen Künstler:innen und frischen Ideen Platz zu machen, da sind wir voll dabei und unterstützen das, wo wir nur können.
Wie würde eure persönliche, allerletzte Cremeschnitte heissen? Quasi die Henkersmahlzeit?
Rachel.
- Coirason sind zrägg!
- Coirason, 13. – 15. und 18. Februar 2025 in der Klibühni Chur, jeweils 20 Uhr. Der 14. und der 15. Februar sind bereits ausverkauft. Weitere Vorstellungen finden im Oktober und im Dezember statt.
- Reservationen: https://www.klibuehni.ch/spielplan/coirason-25-jahre-baem/
(Bild/Video: zVg)