Die Bündner Regierung hat Heinz Huber zum neuen Präsidenten der Graubündner Kantonalbank gewählt. Heinz Huber tritt das Amt per 1. Juli 2025 an. Er folgt auf Peter A. Fanconi. Gemäss Gesetz über die Graubündner Kantonalbank (GKB) ist die Regierung für die Wahl des siebenköpfigen Bankrates zuständig. Als neuen Präsidenten hat sie Heinz Huber für die Amtsperiode vom 1. Juli 2025 bis 30. Juni 2029 gewählt.
Die Wahl von Heinz Huber erfolgt aufgrund seiner langjährigen und ausgewiesenen Erfahrung in der Finanzbranche, wie die Regierung des Kantons Graubünden am Mittwoch mitteilte. Heinz Huber ist seit 2019 Vorsitzender der Geschäftsleitung von Raiffeisen Schweiz, welche die strategische Führungs- und Aufsichtsfunktion der Raiffeisen Gruppe – der zweitgrössten Bankengruppe der Schweiz – innehat. Davor war er lange Vorsitzender und Mitglied der Geschäftsleitung der Thurgauer Kantonalbank.
Mit einer Banklehre bei der UBS hat Heinz Huber das Bankgeschäft von Grund auf erlernt. Er besitzt einen MBA von der University of Rochester und der Universität Bern und absolvierte verschiedene Weiterbildungen an der Harvard Business School und der Universität St. Gallen. Mit Graubünden ist der 60-jährige Heinz Huber insbesondere durch seinen Zweitwohnsitz verbunden. Die laufend erforderliche Erneuerung des Bankrates erfolgt unter Berücksichtigung der Vorgaben der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA, den kantonalen Corporate Governance-Vorgaben und des Anforderungsprofils der Regierung für das Bankpräsidium.
Erfolge und Herausforderungen beurteilt
Wie im Branchenportal «Inside Paradeplatz» ebenfalls am Mittwoch zu lesen war, «flüchtet» Heinz Huber nach einem «dreistelligen Millionen-IT-Debakel» zur GKB. Bei dem Projekt geht es gemäss «Inside Paradeplatz» um die «Strategie Raiffeisen 2025», wovon ein Teil davon «eine Super-App mit allen Bankfunktionen bequem auf dem Handy» ist. Das Projekt habe auf Halde gelegt werden müssen und hinterlasse ein Loch von einer halben Milliarde Franken. «Fast 10 Jahre nach Vincenz erlebt die Raiffeisen-Gruppe ihr nächstes Waterloo. Diesmal geht es nicht um kriminelle Vorwürfe, sondern um gigantisch viel Geld.»
Regierungsrat Martin Bühler liess auf Anfrage von GRHeute zu diesem Artikel folgendes ausrichten: «Die Erfolge und Herausforderungen bei der jetzigen Anstellung von Heinz Huber wurden selbstverständlich auch im Rekrutierungsprozess thematisiert. Schlussendlich hat Heinz Huber mit seiner langjährigen und ausgewiesenen Erfahrung in der Finanzbranche überzeugt, weshalb die Wahl der Regierung auf ihn gefallen ist.»
Der aktuelle Bankpräsident Peter A. Fanconi hat im Juli 2024 seinen Rücktritt bekannt gegeben. Um einen nahtlosen Übergang zu gewährleisten, führt er das Amt als Bankpräsident bis Ende Juni 2025 weiter aus. Die Regierung dankt ihm bereits jetzt für seine langjährige wertvolle und erfolgreiche Tätigkeit als Präsident des Bankrats der Graubündner Kantonalbank.
(Anmerkung der Redaktion: In einer ersten Fassung haben wir geschrieben, dass es sich bei dem Projekt nur um die erwähnte App handelt. Diese App ist aber gemäss der Raiffeisenbank nur ein Teil der «Strategie Raiffeisen 2025». Wir haben diesen Abschnitt nach den Angaben von Raiffeisen berichtigt.)
(Bild: zVg. Redaktionelle Bearbeitung: Rachel Van der Elst)