Regierung unterstützt Brienzer Bevölkerung

Die Regierung des Kantons Graubünden hat sich heute über die aktuelle Lage in Brienz/Brinzauls orientieren lassen. Sie nimmt davon Kenntnis, dass die derzeitige Situation eine vorsorgliche Evakuierung des Dorfes bis Ende Woche erfordert. Die Regierung sichert der Bevölkerung, dem Gemeindevorstand und den Einsatzkräften ihre volle Unterstützung in dieser schwierigen Situation zu. Zudem spricht sie als weitere Soforthilfe einen Beitrag von 500 000 Franken.

Die Regierung hat sich anlässlich ihrer Sitzung vom 12. November 2024 durch den Leiter des Kantonalen Führungsstabs (KFS) Pascal Porchet und den Leiter des Amts für Wald und Naturgefahren (AWN) Urban Maissen über die aktuelle Lage in der Gemeinde Albula/Alvra und dem Rutschgebiet Brienz/Brinzauls informieren lassen. Aufgrund der derzeitigen Situation ist eine weitere vorsorgliche Evakuierung von Brienz/Brinzauls notwendig. Es wird davon ausgegangen, dass die Ortschaft mehrere Monate nicht betreten werden kann. Aufgrund dieser Situation und auf Ersuchen der Gemeinde verstärkt der Kanton nochmals die Unterstützung des Gemeindeführungsstabs (GFS) und der Gemeindebehörden durch den KFS. Insbesondere können die Gemeindeorgane bei schwierigen Entscheiden den KFS beiziehen. In diesem Sinne erfolgte auch der Entscheid für die erneute Evakuierung in enger Absprache mit dem KFS und im Austausch mit der Regierung, wie die Standeskanzlei des Kantons Graubünden am Dienstag mitteilte.

Weitere Soforthilfe zugesichert

Angesichts der anstehenden Evakuation hat die Regierung beschlossen, eine zusätzliche Soforthilfe in der Höhe von 500 000 Franken zu leisten. Dieser Beitrag soll unter anderem helfen, ungedeckte Umzugs- und Mietkosten zu decken. Über die Verteilung entscheidet die Gemeinde in Koordination mit der Spendenkommission.

Mittel- und längerfristige Massnahmen mit hoher Intensität weiterbearbeitet

Derzeit laufen die Arbeiten am Entwässerungsstollen in Brienz/Brinzauls mit Hochdruck weiter. Mit der damit beabsichtigten Verlangsamung der Rutschaktivitäten sollen zusätzlich zum Dorf Brienz/Brinzauls längerfristig auch die RhB-Albulalinie, die Albula- und Julierstrasse sowie Strom- und weitere Infrastrukturanlagen vor Schäden geschützt werden. Die Umsiedlungsplanung wird weiterhin intensiv vorangetrieben. Diese vorsorgliche Planung soll es ermöglichen, für die Bevölkerung ein sicheres neues Zuhause zu finden, sollten Brienz/Brinzauls oder Teile davon definitiv verlassen werden müssen.

Solidarität mit der Bevölkerung und Dank an Einsatzkräfte

Die Regierung spricht der Bevölkerung ihre Solidarität aus und wünscht den Betroffenen viel Kraft in den kommenden schwierigen Wochen und Monaten. Die Regierung dankt auch allen Verantwortlichen vor Ort, insbesondere den Behörden und der Verwaltung der Gemeinde Albula/Alvra und den Einsatzkräften, welche mithelfen, Menschen und Tiere möglichst unbeschadet durch diese Krise zu bringen.

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