Start zum Bau des neuen Bahnhofareals Ilanz

Anlässlich einer kleinen Eröffnungszeremonie wurden gestern Donnerstag erste Elemente der Neugestaltung und Aufwertung des Bahnhofareals Ilanz eröffnet: Nach einem Jahr Bauzeit kann der behindertengerechte Postautoplatz und die Park+Ride-Anlage Pendas am Bahnhof Ilanz in Betrieb genommen werden. Gleichzeitig starten nun auch die Arbeiten zum neuen Bahnhofsgebäude.

Das Gesamtprojekt zur Neugestaltung des Bahnhofareals besteht aus mehreren, eng aufeinander abgestimmten Teilprojekten. Die ersten Elemente sind nun fertiggestellt: Ab sofort stehen den Fahrgästen am Bahnhof Ilanz fünf behindertengerechte Haltebuchten zur Verfügung. Eine weitere folgt per Herbst 2025. Auch die Park+Ride-Anlage Pendas mit 51 Parkplätzen für Autos, 34 Parkplätzen für Velos und 4 Motorrad-Parkplätzen geht per 1. Dezember 2024 in Betrieb. Fünf Ladestationen werden in einem zweiten Schritt noch erbaut.

Damit kann nun mit dem Rückbau des bestehenden Bahnhofgebäudes begonnen werden. Derzeit ist vor dem Hotel Eden ein temporärer Billettschalter im Aufbau, welcher Mitte November 2024 in Betrieb genommen wird. Diese Arbeitsschritte folgen:

  • ab Mitte November 2024: Erstellung Schutzgerüst entlang der Bahnlinie
  • Januar/Februar 2025: Abbruch Bahnhofgebäude
  • ab Januar 2025: Finalisierung der zweiten Personenunterführung und des Perrons
  • März 2025: Start Aushub neues Bahnhofgebäude
  • voraussichtlich Herbst 2027: Fertigstellung und Bezug neues Bahnhofgebäude

 

Der Ersatzneubau wurde von Giubbini Architekten konzipiert. Das neue Bahnhofgebäude beinhaltet eine Tiefgarage und wird ein attraktives Geschäfts- und Wohnhaus sowie Bildungszentrum. Der Bezug ist im Herbst 2027 vorgesehen. Bis dahin wird auch der Bahnhofplatz als Begegnungs- und Veranstaltungszone neu gestaltet. Bereits im Juni 2019 hatte die Rhätische Bahn (RhB) die komplett erneuerten, behindertengerechten Bahnanlagen am Bahnhof Ilanz in Betrieb genommen.

So soll das entwickelte Bahnhofsareal in Ilanz zukünftig aussehen.

 

Dies müssen Fahrgäste sowie Anwohnerinnen und Anwohner wissen

  • Anfang Dezember 2024 ist der Billettschalter nicht mehr im Bahnhofgebäude, sondern bis zum Ende der Bauzeit in einem Provisorium vor dem Hotel Eden.
  • Ab Inbetriebnahme Postautoplatz ändern die Umsteigewege ab Haus- und Mittelperron. Die Fahrgäste werden gebeten, die Beschilderung vor Ort zu beachten.
  • Die Rhätische Bahn und die Gemeinde Ilanz/Glion beten alle Anwohnerinnen und Anwohner sowie Fahrgäste um Verständnis für allfällige Unannehmlichkeiten, welche sich im Zusammenhang mit den Bauarbeiten ergeben können.

Projektträger Gemeinde und RhB Immobilien AG

Als Bauherrinnen treten die Gemeinde Ilanz/Glion (zuständig für den neuen Postautoplatz, die Park+Ride-Anlage Pendas sowie den neuen Bahnhofplatz) und die RhB Immobilien AG (zuständig für das neue Bahnhofgebäude) auf. Die Gesamtinvestitionssumme beläuft sich auf gegen 40 Millionen Franken. Davon trägt die RhB Immobilien AG etwas mehr als 30 Millionen Franken. Die RhB Immobilien AG ist eine hundertprozentige Tochterfirma der RhB und eigenwirtschaftlich tätig.

Der etwas altbackene Bahnhof in Ilanz heute.

 

Ein Schwerpunkt ihrer Aktivitäten liegt bei den Arealentwicklungen. Dabei sollen die grösseren und zentral gelegenen Bahnhofareale besser in Wert gesetzt und zu attraktiven, belebten Arealen und Dienstleistungszentren entwickelt werden. Dies auch im Sinne der Eignerstrategie des Kantons Graubünden. Die Belebung der Bahnhofareale soll zudem zu einer Erhöhung der Frequenzen führen, was auch im Interesse der RhB und der Gemeinden ist. Das Projekt in Ilanz ist das erste grosse Umsetzungsprojekt der RhB Immobilien AG. Weitere ähnliche Projekt befinden sich in Planung (z.B. in Schiers) oder sollen folgen, z.B. an den Bahnhöfen Landquart, Klosters, Pontresina und in Scuol.

Vom Projektwettbewerb zur attraktiven ÖV-Drehscheibe

Die RhB Immobilien AG hatte gemeinsam mit der Gemeinde Ilanz/Glion 2020 einen Projektwettbewerb für die zukünftige Gestaltung des Bahnhofareals in Ilanz durchgeführt. Die eingeladenen Teams hatten den Auftrag, eine städtebaulich gut ins Ortsbild passende Bahnhofsüberbauung zu entwerfen, die nutzungsmässig, verkehrstechnisch und funktional überzeugend und nachhaltig wirkt sowie die Gestaltung des ganzen umliegenden öffentlichen Raumes miteinbezieht.

Die Projektierung der behindertengerechten Postauto-Umsteigestation sollte die wichtige ÖV-Drehscheiben- und Zentrumsfunktion stärken. Zudem war ein neuer öffentlicher und fussgängerfreundlicher Platz zu gestalten. Aus den insgesamt sechs Wettbewerbsbeiträgen ging einstimmig das Projekt «Gleis 1» von Giubbini Architekten in Chur als Sieger hervor, welches nun realisiert wird.

 

(Bilder: zVg.)