Die RhB ist ein «Love Brand»

Die RhB feierte mit ihrer diesjährigen Generalversammlung gleich zwei Premieren: Erstens fand sie zum allerersten Mal in der Geschichte der Bahn in Preda statt. Und zweitens war es die erste unter dem Vorsitz von Ex-Regierungsrat und jetzt Verwaltungsratspräsident Mario Cavigelli. 

Im Prinzip war die 136. Generalversammlung der RhB vom Freitagnachmittag in Preda nur die Ouvertüre. Wo das Festzelt stand, waren vorher die Transportbänder, die den Schutt aus dem Tunnel transportierten. Es ist ruhiger geworden in Preda. Wo vorher das Gestein in einem endlosen Singsang rumpelte, spielte am Freitagnachmittag das RhB-Orchester zur Begrüssung der Aktionärinnen und Aktionäre. Von letzteren waren gut 450 anwesend. 

Die Generalversammlung begann mit dem Warnpfiff einer Lokomotive. Verwaltungsratspräsident Mario Cavigelli eröffnete die Versammlung; hinter ihm das nachgemachte Bühnenbild der zwei Tunnel-Eingänge: Das alte von 1903 und das neue von 2024. Letzteres war mit imaginären Steinen zugedeckt; wäre da plötzlich ein Zug herausgefahren, er hätte die Geschäftsleitung der RhB direkt von der Bühne geschoben. 

«Es ist heute für mich ein besonderer, freudiger Moment», sagte Mario Cavigelli. «Ich darf heute zum ersten Mal als Verwaltungsratspräsident durch eine Generalversammlung der RhB führen. Das berührt mich wirklich persönlich sehr; ich bin sehr dankbar dafür. Im Weiteren, und für uns als RhB wirklich bedeutend, ist aber, dass unserer Generalversammlung heute zum ersten Mal in der Geschichte der RhB hier in Preda stattfindet – nur wenige Meter vor dem Nordportal des Albulatunnels.»

 

 

 

Mario Cavigelli beschrieb die RhB als «Love Brand», eine Marke, die geliebt und geschätzt würde. «Gerne halte ich – nach meinem ersten Funktionsjahr – fest, dass wir eine RhB mit uns haben, die im Grundsatz sehr gut aufgestellt ist, und dass es der RhB im Moment sicherlich gut geht.» Er verwies auf den Rekordgewinn der RhB, aber auch auf den noch nicht vollständig gelösten Lokführermangel. Mario Cavigelli und seine Mitverwaltungsrätinnen und -räte wurden praktisch ohne Gegenstimmen für weitere zwei Jahre in ihrem Amt bestätigt. Dem Verwaltungsrat wurde von der Versammlung zudem die Dechargé erteilt. 

Direktor Renato Fasciati zeigte den Aktionärinnen und Aktionären unter anderem die laufenden Projekte auf: Einige Bahnhöfe sind in der Projektstudie, andere werden schon umgebaut. Und als grösstes Projekt 2024 der Bahnhof Landquart, bei dem in den nächsten Jahren praktisch kein Stein auf dem anderen bleibt. Auch Renato Fasciati machte den Lokführer-Mangel zum Thema und gab der Hoffnung Ausdruck, dass sich das Problem mit der Ausbildung von neuem Personal schon bald lösen können würde. 

33 Meter pro Einwohner

Als Gemeindepräsident von Bergün/Filisur sprach auch Luzi Schutz. Die Gemeinde sehe sich als Herzstück der Albula-Linie – die Grenze zur Gemeinde befinde sich einerseits in der Mitte des Landwasserviadukts und andererseits in der Mitte des Albulatunnel. «Dazwischen liegen 30 Kilometer Bahnlinie. Das macht pro Einwohner 33 Meter Bahnstrecke», sagte Luzi Schutz. Von diesen 30 Kilometern sind 10 Kilometer Tunnels und Brücken. 

Zum Schluss holten die Aktionärinnen und Aktionäre ihre Dividende ab – wie ein paar von ihnen den Apero nannten. Und bevor sie in den Zug nach Hause stiegen, machten sie nur wenige Meter weiter ein Erinnerungsfoto vom neuen Albula-Tunnel. 

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(Bilder: GRHeute/Swiss-Image/Andy Mettler)