Viele Prominente und die Stadt Chur: Breite Unterstützung für den EHC

Der EHC Chur legt den Grundstein für die Zukunft im Profi-Eishockey. Seit dem Aufstieg hat der Stadtklub auf diesen Tag hingearbeitet und hat neben der Gründung der EHC Chur AG am 24. Mai eine Reihe an bekannten Namen an Bord geholt. Auch die Stadt Chur zieht mit.

Letzte Woche wurde die EHC Chur AG gegründet. Die Gesellschaft arbeitet in bester Start-up-Manier mit mehreren Kapitalrunden, um die erforderlichen Gelder zusammen zu bekommen. Diese sind für die kommenden 6 bis 18 Monate geplant. Zahlreiche Investoren haben für diese folgenden Investitionsrunden bereits verbindliche Zusagen gemacht, schreibt der Verein. Mit Carmine Di Nardo, Björn Gerhard, Mirco Oswald und Tobias Hemmi bleiben vier wichtige Player im Klub weiterhin an Bord. Dazu kommen weitere bekannte Gesichter: «Patrik Bruderer und Sascha Erni sind zwei Gastro- und Finance-Profis», schreibt der EHC, «Steffi Buchli und Florian Kohler verbinden Spitzensport, Start-Up und klassische Betriebsführung. Peter Rötheli, Sales-Profi, bringt über ein Jahrzehnt Erfahrung als Geschäftsführer eines Swiss League-Klubs mit. Und Jürg Zingg ist erfolgreicher Unternehmer im Bereich Gartengestaltung. Sie alle denken gross und sind bestrebt, den EHC Chur unternehmerisch aufs nächste Level zu bringen. Auch sie sind neu Mitbesitzer des EHC Chur.»

Sport-Kompetenz und Feuer für eine Idee

Mit Nino Niederreiter hat der EHC Chur schon seit Jahren einen treuen Unterstützer. Nun macht der NHL-Star den nächsten Schritt: Niederreiter ist neu Aktionär des EHC Chur. Neben Niederreiter haben zwei weitere aktive Spieler Aktien des EHC Chur gezeichnet: Der im Diensten des HC Davos stehende Churer Enzo Corvi und Nati-Goalie Leonardo Genoni. Der vorgelegte Fünfjahresplan habe Niederreiter, Corvi und Genoni überzeugt, schreibt der EHC. Auch die beiden ehemaligen Davoser Cracks und EHC-Chur-Trainer Reto und Jan von Arx formalisieren ihre Verbundenheit mit dem EHC Chur, indem sie bei der Gründung Aktien gezeichnet haben, genauso wie Raeto Raffainer und Michael Bont.

Die Gebrüder von Arx als Coaches-Duo und Gerhard als Head of Sports werden für die sportlichen Belange des EHC Chur verantwortlich sein. Raeto Raffainer wird dem Sportteam und dem Verwaltungsrat als Berater zur Verfügung stehen.

Hotspot für junge Bündner Eishockeyaner?

Sportlich verfolgt der EHC Chur einen Fünfjahresplan. Der Klub soll sich schrittweise weiterentwickeln und zum Hotspot für junge und arrivierte Spieler mit Schweizer Lizenz werden. In diesem Sinne wird die kommende Saison derzeit voraussichtlich ohne ausländische Spieler geplant. Chur will in den kommenden Jahren wieder eine relevante und wichtige Nachwuchs- und Talentschmiede werden. Das grosse Einzugsgebiet bietet dafür Potenzial, schreibt der Verein. In den kommenden Jahren werden die Strukturen im Nachwuchs schrittweise an die Churer Vision angepasst.

Die Geschäftsstelle der EHC Chur AG wird unweit vom Thomas Domenig-Stadion im neu eröffneten InnoQube Switzerland angesiedelt sein.  «Was hier entsteht, ist grossartig! Ich freue mich sehr, ein Teil davon zu sein. Ich habe die letzten zehn Jahre in der NHL verbracht. Mit meinem Engagement beim EHC Chur möchte ich das Schweizer Eishockey prägen und vorwärtsbringen», so der NHL-Star und Klub-Mitbesitzer Nino Niederreiter. Auch Leonardo Genoni, Schweizer WM-Held, EHC-Mitbesitzer und Verwaltungsrat zeigt sich optimistisch: «Das Projekt interessiert mich aus sportlicher und aus geschäftlicher Optik. Mein Leben ist das Eishockey und ich habe zudem einen Master in Betriebswirtschaft mit Vertiefung Innovationsmanagement. Ich hoffe, dass ich den Klub mit meinen Ideen und meiner Erfahrung weiterbringen kann.»

«Möchte etwas zurückgeben»

Der Churer und derzeitige HCD-Star Enzo Corvi besinnt sich bei seinem Engagement auf seine Wurzeln: «Beim EHC Chur habe ich meine ersten Eishockey-Erfahrungen gemacht. Hier habe ich sämtliche Nachwuchsstufen durchlaufen und konnte viel lernen und profitieren. Mit meinem Engagement als Aktionär möchte ich nun etwas von dem zurückgeben, was ich erfahren und erleben durfte. Ich werde mich insbesondere für die Förderung und Entwicklung des Nachwuchses einsetzen.»

Auch Reto und Jan von Arx glauben an den EHC Chur.

 

Reto und Jan von Arx, Coaches und Mitbesitzer EHC Chur, sind vom Potenzial des Stadtklubs überzeugt.  «Wir haben viel Freude an all den Leuten, die neu in verschiedenen Funktionen zum EHC Chur hinzugestossen sind. Was wir in den letzten Monaten zusammengestellt haben ist ein Dreamteam: Wir sind jetzt von Menschen umgeben, die alle Profis auf ihrem Gebiet sind, und die mit uns die Vision EHC Chur mit Leben füllen wollen. Selbstverständlich sind wir uns bewusst, dass die kommende Saison sportlich anspruchsvoll wird. Wir werden alles daran setzen, dass wir uns in der Swiss League festbeissen können. Jetzt geht’s an die Arbeit, jetzt kann’s losgehen!»

«Das macht mich stolz»

Verwaltungsratspräsident Carmine Di Nardo hofft auf eine grosse Ausstrahlung des Projekts.  «Was wir heute kommunizieren können, macht mich unglaublich stolz! Und es ist erst der Anfang. Ab jetzt nehmen wir es Schritt für Schritt. Ich bin überzeugt, dass wir mit diesem Projekt das Bündner und schliesslich auch das Schweizer Eishockey prägen werden.»

Auch Alexander Fries, CEO & Board of Directors of InnoQube, glaubt an die Allianz mit dem Churer Eishockey-Klub. «InnoQube Schweiz ist stolz darauf, seine strategische Allianz mit dem EHC Chur bekannt zu geben, die eine starke Partnerschaft zwischen Innovation und sportlicher Exzellenz darstellt. Wir sind begeistert, unsere Kräfte mit diesem geschätzten lokalen Team zu vereinen und erwarten mit Spannung die transformativen Ergebnisse, die diese Zusammenarbeit hervorbringen wird. Die Aufnahme des EHC Chur in unsere InnoQube-Niederlassung unterstreicht unser stetes Engagement für die Stärkung der gesellschaftlichen Beziehungen und die Förderung von unvergleichlichen Wachstumsmöglichkeiten.»

 

Auch die Stadt Chur zieht mit

Der EHC Chur hat im März den Aufstieg in die Swiss League erreicht. Jetzt werden stadtseitig die notwendigen baulichen Massnahmen umgesetzt, um die Anforderungen des Verbandes zu erfüllen. Der im Jahr 1933 gegründete EHC Chur konnte sich im März dieses Jahres den Aufstieg in die Swiss League sichern. Um diesen Erfolg zu ermöglichen, muss der Verein seitens des Verbands Swiss Ice Hockey Federation verschiedene Auflagen erfüllen. Mitunter auch Sicherheitsauflagen, welche die Infrastruktur des Thomas Domenig Stadions betreffen. Die Umsetzung der benötigten Massnahmen im Bereich der Halleninfrastruktur wurde nun vom Stadtrat genehmigt.

In einem ersten Schritt setzt die Stadt Chur diese für den Aufstieg nötigen baulichen Massnahmen um. Dazu gehören die räumliche Trennung der Gästesektoren, separate Eingänge und Eingangskontrollen zu den Gästebereichen, ein separater Kassencontainer sowie zusätzliche Toiletten. Die Vorbereitungsspiele werden aufgrund der Umbauarbeiten in der Trainingseishalle stattfinden. Wie bereits im Vorjahr gewährt die Stadt Chur im Jahr 2024 erneut einen Erlass von 25 % auf Mieten und Benützungsgebühren. Dies gilt für alle Eis- und Rasensportvereine, welche auf der Oberen Au die Infrastruktur zur Ausführung ihrer Sportart benützen. Mit diesen Massnahmen will die Stadt Chur dem EHC den Start in eine hoffentlich erfolgreiche Hockeysaison in der Swiss League ermöglichen.

 

 

(Bild: Auch HCD-Prodi Enzo Corvi ist bei seinem Stammverein dabei/Sergio Brunetti/stockpix.it)