Der HC Davos ist im entscheidenden Spiel der Playoff-Viertelfinals am HC Lausanne gescheitert. Die Bündner unterlagen am Samstagabend im siebten Spiel der Serie mit 0:3 und sind damit ausgeschieden. Ein erstes Fazit der Saison 2023/24.
Der 3:0-Heimsieg Lausanne war nie wirklich in Gefahr. Das Startdrittel hatten die Hausherren nach Belieben dominiert, ohne zu reüssieren. Lausanne musste nach etwas mehr als 11 Minuten den Verlust von Topskorer Antti Suomela hinnehmen, nachdem dieser von Sven Jung hart gecheckt wurde – für beide war das Spiel vorzeitig vorbei. Man konnte nicht umhin, an eine Revanche zu denken, schaltete Lausanne doch im Verlauf der Serie mehrere Davoser körperlich aus. Die 5-Minuten-Strafe gegen Jung war gerade abgelaufen, da fiel doch noch das 1:0 nach einem satten One-Timer von Jason Fuchs (17.).
Zu wenig gefährlich gegen vorne
Lausanne gab auch im zweiten Abschnitt den Ton an. Nur gerade 62 Sekunden waren im Mittelabschnitt gespielt, als der Ex-Davoser Fabian Heldner auf 2:0 erhöhte. Nur gegen Ende des Mitteldrittels hatte der HCD gute Chancen auf den Anschlusstreffer, ein Tor wollte den Bündnern aber nicht gelingen. Die Aktionen der Davoser blieben bis zum Schluss zu ungefährlich – auch vier Überzahl-Situationen brachten dem Team von Josh Holden nichts. Den Schlusspunkt setzte Michael Raffl 3 Minuten vor Schluss mit einem Schuss ins leere Gehäuse.
Lausanne eine Spur stärker als Davos
Insgesamt geht der Viertelfinal-Sieg Lausannes aber sicher in Ordnung. Die Westschweizer waren über weite Strecken der Serie das initiativere Team, scheiterten aber nach und nach an einer solid aufgestellten Verteidigung und am starken Goalie Sandro Aeschlimann – und vor allem an der Effizienz des HCD, der oft aus wenigen Chancen die entscheidenden Tore machte. Das Wettkampfglück war in Spiel 6 aber offenbar aufgebraucht, als sich der HCD vor eigenem Publikum einen Matchpuck erspielt hatte – diesen aber sang- und klanglos verspielte. Aller Kampf nützte danach im siebten Spiel nichts mehr.
Physisch zermürbt
In den Playoffs wurde der HCD vor allem auch physisch von Lausanne zermürbt, das die Davoser teils an und teils über der Grenze des Erlaubten niederrang. Am Ende zeigte der HCD eine solide Serie und nicht viel hätte gefehlt, wäre der Einzug in die Halbfinals Realität geworden. Tatsache ist aber auch, dass der HCD während der Regular Season lange nicht seinen Möglichkeiten entsprechend spielte. Im Herbst 2023 verspielte Davos diverse Punkte auf unnötige Art und Weise und musste am Ende eine starke Serie hinlegen und bis aufs Letzte kämpfen, um doch noch den direkten Sprung in die Top 6 zu schaffen. Insofern hat der HCD die sportlichen Minimalziele erreicht, mehr allerdings nicht – wäre da nicht der Spengler Cup, den das Team von Josh Holden in der Altjahreswoche auf begeisternde Art und Weise gewonnen hat. So bleibt am Ende eine solide Saison, letztlich aber ohne Exploit im wichtigsten Moment, dem Schweizer Championnat.
(Archivbild Josh Holden/Sergio Brunetti/stockpix.it)