Gnadenfrist für die Rosskastanie der Churer Villa Brunnengarten

Der 175 Jahre alten Rosskastanie im Garten der Villa Brunnengarten in Chur macht das Alter zu schaffen. Zwei aggressive Pilze an der Stammbasis schwächen die Stabilität des Baumes. Aus diesem Grund wird in den kommenden Tagen die Baumkrone zurückgeschnitten. Damit erhöht sich die Chance, den Baum noch länger am Leben zu erhalten.

Die mächtige Rosskastanie der Villa Brunnengarten an der Oberen Plessurstrasse in Chur wurde bei der Erstellung des Gartens um 1850 gepflanzt. Somit ist der Aesculus hippocastanum rund 175 Jahre alt. Der Baum wird regelmässig von Fachleuten kontrolliert und gepflegt sowie entlastend geschnitten, wie die Standeskanzlei des Kanton Graubündens am Mittwoch mitteilt.

Bruchgefährdete Kronenteile werden mit Seilen gesichert. Bei der Kontrolle im vergangenen Jahr kam an der südlichen Stammbasis ein grösserer abgestorbener Bereich zum Vorschein, der von zwei aggressiven Pilzen befallen ist. Dabei handelt es sich um den Brandkrustenpilz (Kretschmaria deusta) und den Hallimasch (Armillaria mellea). Beide Pilze können sowohl die Stabilität des Baums schwächen, als ihn auch zum Absterben bringen.

Eine Messung zeigte nun, dass die Stabilität an besagtem Standort nicht mehr gewährleistet ist. Aufgrund dessen beschlossen Fachpersonen des Hochbauamts Graubünden und des Amts für Natur und Umwelt Graubünden, dass die Baumkrone der Rosskastanie stark zurückgeschnitten werden muss. Nur so ist es zu verantworten, den Baum weiterhin zu erhalten. Durch die Reduktion sollen sowohl die Windlast als auch die Belastung auf den geschwächten Stammfuss verringert werden. Trotz aller Vorkehrungen muss dennoch damit gerechnet werden, dass sich die Stabilität weiter abbaut oder die Rosskastanie in einigen Jahren vollends abstirbt. Fachleute werden den Baum auch weiterhin regelmässig kontrollieren.

Sperrung der Italienischen Brücke
Am Mittwoch, 3. April 2024, wird ab 7.00 Uhr mit den Schneidearbeiten an der Rosskastanie begonnen. Falls dies aus witterungsbedingten Gründen nicht möglich sein sollte, verschieben sich diese auf Montag, 8. April 2024. Aufgrund der Arbeiten wird die Stadtpolizei Chur die Italienische Brücke für den Fussgänger- und Veloverkehr für voraussichtlich zwei bis drei Tage sperren. Eine Umleitung ist entsprechend signalisiert. Die Arosalinie der Rhätischen Bahn, der gesamte Busbetrieb (Chur Bus und Postauto) sowie der Individualverkehr auf der Grabenstrasse verkehren normal und sind von der Sperrung nicht betroffen.

 

(Bild: zVg.)