Am Freitagnachmittag ging die gutbesuchte 18. ordentliche Generalversammlung der Lenzerheide Bergbahnen AG in entspannter Atmosphäre über die Bühne. Verwaltungsratspräsident Felix Fei präsentierte den versammelten Aktionärinnen und Aktionären das zweitbeste Geschäftsergebnis in der Unternehmensgeschichte sowie die bevorstehenden Investionsprojekte.
Die Lenzerheide Bergbahnen AG haben diverser Herausforderungen – Stichwort Strommangellage, naturschneearmer Winter – Grund zur Freude. Seit der Fusion der Bahngesellschaften auf der Lenzerheide im Jahr 2005 wurde konnte das zweitbeste Ergebnis präsentiert werden. Gegenüber dem Vorjahr ging der Gesamtumsatz auf CHF 36.5 Mio. und das EBITDA auf CHF 12.4 Mio. leicht zurück. Nach Abzug der Abschreibungen resultierte mit CHF 1.2 Mio. noch immer ein schöner Gewinn.
Mit etwas mehr als zweihunderttausend Ersteintritten im Sommer und einem erzielten Rekordumsatz von CHF 2.6 Mio. war es ein sehr guter Sommer und hat bei den Ersteintritten das drittbeste Ergebnis erzielt. Betrachtet man die Herausforderungen im Winter, konnte mit 1.284 Mio. Ersteintritten im Skigebiet Arosa Lenzerheide erneut ein gutes Resultat erzielt werden, erläutert CEO Thomas Küng.
Strategische Weiterentwicklung
Felix Frei hob bereits bei seiner Begrüssungsrede hervor, das Freizeitverhalten habe sich nach Corona weitestgehend normalisiert, es seien jedoch noch immer Nachwirkungen der Pandemie spürbar. Stillstand sei keine Option führe Felix Frei weiter aus. Der Verwaltungsrat der Lenzerheide Bergbahnen AG habe verschiedene Schwerpunkte definiert. Darunter der Klimawandel sowie die Stromproduktion, welche die vollste Aufmerksamkeit erfordere.
Die Bergbahnen reagieren mit verschiedenen Projekten auf die Herausforderungen, so soll der Heidbüelsee um ein Fassungsvermögen von 100’000 m3 erweitert werden. Ziel ist, in den Beschneiungsphasen zur richtigen Zeit genügend Wasser zur Verfügung zu haben, um termingerecht einschneien zu können. Thomas Küng berichtet: «Die technische Beschneiung erwies sich im letzten Winter als unverzichtbare Grundlage für einen Gesicherten Winterbetrieb der Destination Arosa Lenzerheide. Ein Ausbau ist für die Sicherung der Zukunft zwingend.»
Genügend Personalwohnungen zu finden ist auf der Lenzerheide ebenfalls Thema. Die Bergbahnen wollen Abhilfe schaffen und arbeiten aktuell zwei Projekt im Bereich der Talstation Rothorn aus. Auch die Gastronomie soll gestärkt werden. Neben kleineren Projekten im abgelaufenen, wird im laufenden Geschäftsjahr in einen Teil Innenumbau des Restaurant Alp Stätz investiert. Im nächsten Jahr soll dann die ZBar neu gebaut werden.
Solaranlage in Betrieb genommen
Die Energiesituation beschäftigt derweil weiterhin. Mit der neu in Betrieb genommenen Solaranlage auf dem Dach der Talstation Pedra Grossa (maximale Leistung 62.5 kWh) und den im Bau befindlichen grossflächigen Photovoltaikanlagen auf der Bergstation Heidbüel und dem Betriebsgebäude Alp Stätz, werden insgesamt 500’000 kWh/Jahr Solarstrom produziert. Dies entspricht einem durchschnittlichen jährlichen Stromverbrauch von 150 Einfamilienhäusern.
Die Erwartungen der Gäste hinsichtlich digitaler Services steigen. In diesem Bereich arbeitet die Lenzerheide Bergbahnen AG eng mit den Arosa Bergbahnen AG, der Lenzerheide Marketing und Support AG sowie Arosa Tourismus zusammen. Die Mitarbeiter der vier Unternehmen arbeiten in Zukunft über die Unternehmensgrenzen hinweg zusammen, als wäre sie im gleichen Unternehmen tätig. Auch bei der Digitalisierung der Gästeprozesse rücken die vier Partner beim Projekt «al.digital» näher zusammen. Das Projektziel besteht darin, sämtliche touristischen Angebote und Services in einem gemeinsamen, kundenzentrierten, digitalen Ökosystem verfügbar zu machen.
Wahlen, Statuten und Dividende
Für die Erneuerungswahlen stellten sich alle zehn bestehenden Verwaltungsratsmitglieder für eine weitere Amtsperiode zur Wiederwahl und wurden ohne Diskussionen mit grossem Mehr wiedergewählt. Neu wird Luana Bergamin, Bürgermeistern Vaz/Obervaz, das Gremium in einem Pflichtmandat verstärken.
Die Generalversammlung stimmte auch der Statutenrevision zu, um die Vorgaben der in Kraft getretenen Revision des schweizerischen Aktienrechts umzusetzen. Die Anpassungen erlauben auch eine Digitalisierung der Aktien.
Verwaltungsrat Alois Bearth präsentierte die neue Dividendenpolitik, die der Verwaltungsrat für das laufende Geschäftsjahr verabschiedet hat. Diese hat zum Ziel, trotz Dividendenausschüttung, jederzeit die erforderlichen Geldmittel für den Betrieb und die Investitionen zur Verfügung zu haben. Für das Berichtsjahr ist die Generalversammlung dem Antrag des Verwaltungsrats gefolgt und verzichtet auf eine Dividendenausschüttung.
(Bild Felix Frei/zVg.)