85’000 Besucherinnen und Besucher, tausende Zigeunerspiesse und unzählige Liter Bier: Die Veranstalter und die Stadtpolizei ziehen ein positives Fazit des dreitägigen Sommerfests.
Das 32. Churer Fest bot wieder einmal alles, was das Herz begehrt: Vom musikalischen Genuss über kulinarische Delikatessen bis hin zu kulturellen Highlights. Es war ein Fest, das die Besucherinnen und Besucher nach den Herausforderungen der letzten Jahre wieder zusammenbrachte und sie bei hochsommerlichen Temperaturen in den Zauber des Sommers eintauchen liess. Auch vom leichten Regen am frühen Samstag Abend liessen sich die Festgäste nicht beeindrucken, im Gegenteil – es war einer der bestbesuchten Abende der letzten Jahre, wie die Veranstalter am Sonntag mitteilten.
Festbändel-Lotterie hat sich bewährt
Eine Besonderheit waren auch dieses Jahr die Festbändel-Lotterien. Nach der erfolgreichen Einführung im Vorjahr konnten sich die Teilnehmenden auch in diesem Jahr auf attraktive Preise freuen. Auf dem Bändel war zum ersten Mal direkt eine Nummer aufgedruckt, mit der man sich registrieren und im Falle eines Gewinnes direkt per Mail informiert werden konnte. Bis am Sonntagabend um 16 Uhr hatten sich gut 3000 Besucherinnen und Besucher registriert, wie Fabio Aresu sagte. Wieviele Bändel verkauft wurden, konnte er zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen. Die Verlosung, bei der unter anderem an jedem Tag ein E-Bike von Cube dabei war, fand direkt nach dem Fest statt. Die Gewinner finden sich hier: churerfest.ch. «Das neue System hat sich bewährt, es ist geplant, den Mechanismus die nächsten Jahre so beizubehalten», sagte OK-Präsident Fabio Adank. Diese Bändel seien Hauptquelle zur Finanzierung der vielfältigen kulturellen und musikalischen Angebote.
Mehrwegsystem wird gut akzeptiert
Das aktuelle Mehrwegsystem bei Getränkebechern und Pfand-Jetons für PET-Flaschen und Getränkedosen konnte ebenfalls nochmals optimiert werden. Auch wenn die Umstellung auf Mehrweg einen gewissen Mehraufwand für die Organisatoren, die Feststände und die Vereine bedeutet, wurde es vorbildlich von allen Beteiligten befolgt und umgesetzt. Das OK und die verantwortlichen Behörden sind dieses Jahr mit dem Ergebnis sehr zufrieden. «Wir hatten vielvielvielviel weniger Abfall», sagte Fabio Adank. Im nächsten Jahr würde noch das Pfand für Geschirr und Besteck dazu kommen.
Der «Louenesee» in Chur
Zu den diesjährigen Highlights gehörten wieder viele musikalische Darbietungen und ein abwechs- lungsreiches gastronomisches Angebot. Auch die Familienattraktionen unter der Leitung von Willy Walser und seinem Team waren wie gewohnt ein grosser Anziehungspunkt. Am Sonntag begeisterte die Band SPAN mit ihrem unverwechselbaren Sound und ihrem legendären Hit «Louenesee», der zu den bekanntesten Mundartsongs der Schweiz gehört. Die riesige musikalische Vielfalt zeigte sich aber auch an insgesamt über 120 Darbietungen, verteilt auf drei Tage, quer durch alle Musikrichtungen.
Dieses reiche Kulturangebot macht die Seele des Stadtfestes aus: Ein grosses Fest für Jung und Alt, die gemeinsam friedlich feiern. Dass dem so ist, ist den vielen ansässigen Vereinen, den Sponsoren und den vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern zu verdanken, welche einen grossen Aufwand auf sich nehmen, um die unvergleichliche Atmosphäre zu schaffen und den Gästen ein unbekümmertes Fest zu bieten.
Zwei, drei intensive Tage
Ein weiterer grosser Dank geht aber auch an alle Blaulicht-Organisationen und der Stadt Chur, die hinter den Kulissen rund um die Uhr dafür sorgen, dass alles reibungslos abläuft. Die Stadtpolizei Chur in der Gestalt von Kommandant Andrea Deflorin gab das Kompliment zurück: «Es sind zwei, drei sehr intensive Tage. Man kennt sich und hilft einander. Die jahrelange Zusammenarbeit trägt Früchte.»
Die Stadtpolizei Chur war auch am 32. Churer Fest mit einem stark erhöhten Mannschaftsbestand präsent. Das laufend optimierte Sicherheitskonzept in Zusammenarbeit mit dem Organisationskomitee des Churer Festes hat sich erneut bewährt.
Mit 72 (47) polizeilichen Interventionen, wovon deren 25 (29) in direktem Zusammenhang mit dem Churer Fest standen, blickt die Stadtpolizei auf ein intensives aber durchwegs friedliches Fest zurück.
Die Einsätze betrafen mehrere Hilfeleistungen, Tätlichkeiten, Meldungen verschiedenster Art und übermässigen Alkoholkonsum. Die Rettung Chur in Zusammenarbeit mit dem Samariter- verein Chur behandelten insgesamt 77 (93) Personen. Davon mussten vier Personen zur Behandlung (Schlaganfall, Schnittverletzung, Kreislaufbeschwerden) in das Spital überführt werden. Am Alexanderplatz fanden die Informationsstände mit Stadtpolizei, Feuerwehr und Sanität grossen Anklang und wurden über die gesamte Festdauer sehr gut besucht.
(Bilder: GRHeute)