Die Schweizer Männer und die schwedischen Frauen gewannen zum Abschluss der OL WM 2023 in Flims Laax die letzten Titel. Beide Teams setzten sich in der Staffel auf überzeugende Weise durch.
Den Zuschauerinnen und Zuschauern in der vollbesetzten Zielarena stockte für einen Moment der Atem, als der Schweizer Schlussläufer Matthias Kyburz auf der kurzen letzten Runde vor dem Ziel unterwegs war. Die Grossleinwand zeigte, wie Kyburz in Führung liegend den viertletzten Posten nicht auf Anhieb fand. Dann die Entwarnung für die einheimischen Fans: Kyburz fand rasch in die Spur zurück und konnte sich wenige Augenblicke später im Zieleinlauf gemeinsam mit seinen Teamkollegen Daniel Hubmann und Joey Hadorn als neuer Staffelweltmeister feiern lassen. Silber und Bronze gingen an Finnland und Schweden.
Für das Schweizer Team hatte sich ausgerechnet Hadorn auf der zweiten Strecke entscheidend absetzen können. Der Berner war erst am Morgen für Martin Hubmann ins Team gerückt, der dem Ersatzläufer wegen einer Augenverletzung aus dem Mitteldistanz-Final den Vortritt gelassen hatte. Von Startläufer Daniel Hubmann knapp hinter der Spitze lanciert, übernahm Hadorn bald die Führung und konnte seine Konkurrenten im steigungsreichen Gelände um knapp zwei Minuten und mehr distanzieren. Mitteldistanz-Weltmeister Kyburz verwaltete den Vorsprung auf dem Schlussabschnitt souverän und sicherte den Schweizer Männern den ersten Staffeltitel seit 2015.
«Ich war etwas überrumpelt, als mich der Coach am Morgen aus dem Bett holte», sagte Hadorn, der am Abend zuvor noch seine Silbermedaille aus dem Mitteldistanz-Rennen gefeiert hatte. «Ich hätte gern noch eine Stunde länger geschlafen.» Unterwegs war Hadorn dann aber hellwach: «Vor allem physisch fühlte ich mich extrem gut.»
Matthias Kyburz gewann im dritten Rennen dieser WM seine dritte Medaille – seine 15. ingesamt. Auch der erfolgsverwöhnte Schweizer erlebte zum Abschluss der Heim-Titelkämpfe vor einer stimmungsvollen Kulisse aussergewöhnliche Momente. «Das sind Emotionen, die man nie mehr vergisst.» Der 40-jährige Daniel Hubmann krönte sich derweil zum ältesten Weltmeister der OL- Geschichte.
Bei den Frauen feierten die favorisierten Schwedinnen einen Start-Ziel-Sieg. Startläuferin Hanna Lundberg setzte sich an ihrem 21. Geburtstag auf einer längeren Routenwahl von ihren Gegnerinnen ab. Sara Hagström und Tove Alexandersson liefen auf ihren Abschnitten ebenfalls Streckenbestzeiten und holten so auf beeindruckende Weise den dritten Staffeltitel in Folge für die schwedischen Frauen.
Mit zwei Gold- und einer Silbermedaille erreichte Tove Alexandersson damit die gleiche Ausbeute wie Matthias Kyburz. Alexandersson zog mit ihrer 31. WM- Medaille zudem mit Simone Niggli-Luder gleich, die bei diesen Titelkämpfen als Chefin des Bahnlegerteams fungierte.
Die Schweizerinnen gewannen zum Abschluss der Weltmeisterschaften Silber. Bronze ging an die Norwegerinnen mit der 43-jährigen Startläuferin Marianne Andersen, die sich als bisher älteste Athletin eine WM-Medaille sicherte. Ihre ersten Weltmeisterschaften hatte sie 2003 ebenfalls in der Schweiz bestritten.
(Bilder: Swiss Image/zVg.)