Ice Hockey - Playoff - ZSC Lions vs HC Davos

Aus der Traum! HCD verliert hauchdünn und ist raus

Aus und vorbei: Der HC Davos ist in den Playoff-Viertelfinals gegen die ZSC Lions mit dem Gesamtskore von 1:4 lausgeschieden. Auch das letzte Spiel der Serie vom Freitagabend in Zürich war eine enge Kiste: Die Gastgeber siegten vor eigenem Publikum hauchdünn mit 1:0 (0:0, 0:0, 1:0) und schickten den HCD damit frühzeitig in die Ferien. Das «Tagebuch» des letzten Davoser Saisonspiels. 

Die Ausgangslage vor dem Spiel ist klar: Der HC Davos braucht im fünften Spiel beim Angstgegner Zürich zwingend einen Sieg, um die Serie nicht vorzeitig zu verlieren. Kein Wunder, kommen die Bündner hochkonzentriert zum Warmup in die mit 12’000 Zuschauern vollgepackte Swiss Life Arena aufs Eis.

Um 20 Uhr gehts dann endlich los. Schnell wird klar, dass beide Teams aus einer disziplinierten Defensive heraus ins Spiel finden wollen. Davos startet etwas stärker, die Lions haben dafür zu Beginn die grösseren Chancen. Das Spiel wiegt in den ersten 20 Minuten hin und her. Sicher scheint nur, dass beide Goalies – Zürichs Simon Hrubec und Davos› Sandro Aeschlimann – erneut zu Hochform auflaufen. So stehts zur ersten Pause 0:0.

Davos startet auch ins zweite Drittel aggressiver – und übertreibt dabei. Verteidiger Aaron Irving streckt Jérôme Bachofner mit einem Check gegen den Kopf nieder und wird unter die Dusche geschickt. Auch in der Folge frisst der HCD zu viele Strafen, verhindert aber in extremis einen Gegentreffer. Im Spiel ist nun richtig Tempo drin, auch Davos kommt zu Chancen im Powerplay – aber erneut zu keinem Treffer. Das Spiel bleibt auch nach 40 Minuten torlos.

Der HCD kämpft unverdrossen weiter. Jeder Fehler kann nun entscheidend sein, jedes Tor über Sieg oder Niederlage entscheiden. Der Davoser Schock 12 Minuten vor Spiel-Ende: Zürichs Christian Marti zieht von der blauen Linie ab, HCD-Goalie Aeschlimann ist die Sicht komplett genommen und Willy Riedi lenkt zum 1:0 für die ZSC Lions ab. Die Intensität nimmt nochmals zu: Der Rekordmeister rennt an, immer wieder und wieder beisst er sich am Abwehrriegel der Zürcher fest. Alles Auflehnen gegen das Saisonende nützt am Ende nichts. Der Druck der Bündner ist in den Schlusssekunden zwar immens, aber der Puck will einfach nicht am Teufelskerl Hrubec im Tor der ZSC Lions vorbei.

Die Sekunden zerrinnen, die Schlusssirene ertönt, der HCD verliert in Zürich mit 0:1 und muss sich in der Serie mit 1:4 geschlagen geben. Aus der Traum vom Weiterleben in den Playoffs. Davos ist raus, Zürich ist weiter.

Zum vierten Mal endet ein Spiel in dieser Serie mit nur einem Tor Unterschied, zum dritten Mal zu Gunsten der ZSC Lions. Die Enttäuschung bei den Bündnern ist riesig, hegte man doch im Verlauf der Saison trotz Trainerwechsel einige Ambitionen. Mit 1:4 im Viertelfinal auszuscheiden war definitiv nicht, was man sich beim HCD vorgestellt hatte. Mit dem Saisonende geht auch die Zeit der beiden Co-Headcoaches Waltteri Immonen und Glen Metropolit unglücklich zu Ende. Das grosse Wundenlecken in den Reihen des stolzen HC Davos dürfte hingegen noch eine ganze Weile dauern.

 

 

(Bilder: Sergio Brunetti/stockpix.it)