Giuliana Werro und Arnaud Chautemps siegen beim 53. Engadin Skimarathon. Die junge Engadinerin führte ab dem Stazerwald und gewann mit fast einer halben Minute Vorsprung. Der Franzose setzte sich im Schlussspurt durch und gewann hauchdünn. Die Verhältnisse waren trotz des milden Wetters der letzten Wochen optimal.
Eine dominierende Engadinerin und ein spurtstarker Franzose gewinnen die beiden Steinbock-Geweihe des Engadin Skimarathon 2023. Die 23-jährige Giuliana Werro führte das Damenrennen über fast zwei Drittel der Strecke an und kam mit 27,5 Sekunden Vorsprung in S-chanf an. Zweite wurde die Vorjahressiegerin Nadja Kälin aus St. Moritz, Dritte Anja Weber aus Hinwil (ZH).
Giuliana Werro lebt in Zernez, nur wenige Kilometer vom Ziel entfernt und nahm zum dritten Mal am Engadin Skimarathon teil. Kaum hatte sie die Ziellinie überquert, brach sie in Freudentränen aus. «Dieses Rennen zu gewinnen, war schon immer mein grosser Traum. Dass es nun klappt, ist einfach unglaublich.»
Der Franzose Arnaud Chautemps (26) war zum ersten Mal am Engadin Skimarathon am Start. Während des Rennens hielt er sich immer in den Top Ten und konnte sich im letzten Kilometer dann gut positionieren. Den Massensprint gewann er mit nur 0,4 Sekunden Vorsprung auf seinen besten Freund Tom Mancini (Frankreich) und 0,6 Sekunden auf den Davoser Jason Rüesch. Die ersten zehn Klassierten kamen innerhalb von nur 2,2 Sekunden ins Ziel.
Das Rennen sei nicht ganz ohne Probleme verlaufen, sagte Chautemps. Er war mit Lochski gelaufen und erwischte kurz nach dem Start und auf den letzten Kilometern die Stöcke von Konkurrenten in die Löcher seiner Skispitzen. Diese waren nach dem Rennen förmlich zerrissen. Dennoch gelang Chautemps der Spurterfolg. Den Streckenmannschaften des Engadin Skimarathon gratulierte er zu deren Arbeit: «Sie haben Grosses geleistet. In einem Winter, in dem fast alle unsere Rennen abgesagt werden mussten, konnten wir hier auf einer guten und breiten Loipe laufen.»
Die Präparierung der 43,5 Kilometer langen Loipe von Maloja nach S-chanf war eine besondere Herausforderung gewesen: Zwar bietet das Engadin seit Ende November beste Loipen- und Pistenbedingungen, wegen der hohen Temperaturen im Alpenraum hatte aber vor allem die Präparierung des Silser- und Silvaplanersees und der Passage zwischen St. Moritz und dem Stazersee einige Schwierigkeiten gemacht. Auf den Seen wurde das Eis maschinell aufgeraut und mit dem Naturschnee vermischt und so zu einer kompakten Unterlage präpariert. In St. Moritz überquerte die Strecke erstmals den See und führte über zwei Aufstiege hinauf zum Stazersee. Da die Loipe dort nur auf einer Breite von wenigen Metern bereitgestellt werden konnte, kam es im Verlauf des Rennens zu einem grösseren Rückstau.
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(Bilder: zVg/Swiss Image)