Zuschauerrekord am Snow Polo World Cup in St. Moritz

Die Spannung im Publikum war spürbar, als das weltweit spektakulärste und glamouröseste Poloturnier auf Schnee seinen Höhepunkt erreichte. 250 Medienschaffende, einheimische Polofans und und Zuschauer aus der ganzen Welt wollten sich den «Kampf der Polo Titanen» nicht entgehen lassen. Einige der weltbesten Polospieler waren angereist, um sich auf dem gefrorenen St. Moritzersee zu messen. Reto Gaudenzi, CEO und Gründer des Turniers, zeigte sich hocherfreut: «Wir hatten wunderbares Wetter, erlebten ein grossartiges Polospiel und verkauften jedes Ticket – der Anlass war dieses Jahr unglaublich, denn rund 25’500 Besucher bedeuten einen neuen Rekord!»  

Das erste Spiel des dritten Tages – Team Flexjet gegen Team World Polo League – um die Casablanca Trophy startete um 11 Uhr und war geprägt von schnellen und flüssigen Spielkombinationen. Clemente Delfosse von Team Flexjet eröffnete den Torreigen, doch World Polo League dominierte das Spiel in der ersten Halbzeit. In der zweiten Hälfte begann Team Flexjet, seine ganze Spielstärke auszuspielen, konnte aber das Team World Polo League-Duo von Mutter und Sohn Ganzi nicht mehr einholen. Am Ende gewann das Team World Polo League mit 7-5½. Stephen Alexander, der Geschäftsführer von Casablanca, überreichte einer begeisterten Melissa Ganzi die Trophäe.

Match 2: Clinique La Prairie gewinnt gegen The Kusnacht Practice mit 3:2

Das zweite Spiel des Tages zwischen dem Team Clinique La Prairie und Team The Kusnacht Practice im kleinen Finale der St. Moritz Trophy bot einen wahren Polo Leckerbissen. Angeheizt vom neuen Zuschauerrekord von über 25’000 Zuschauern verschwendete Matthias Normann vom Team Clinique La Prairie keine Zeit, um den Torreigen zu eröffnen. Team The Kusnacht Practice hatte in der ersten Halbzeit Mühe, die bisherige sehr gute Form zu finden, da die fantastische Verteidigung von Team Clinique La Prairie jeden Torversuch verhinderte. Die ausgeglichenen Equipen lieferten sich ein schnelles, offenes und spannendes Spiel, und das 1:0 zur Halbzeit spiegelte die Bemühungen beider Mannschaften nicht annähernd wider. Zu Beginn des dritten Chukka gelang Juan Taranco der Ausgleich, doch er wurde in der zweiten Halbzeit praktisch perfekt gedeckt. Juan Guerrero brachte – zur Freude der zahlreichen Fans – sein Team in Führung, woraufhin Clinique La Prairie alles daran setzte, den Ausgleich zu erzielen, was ihnen auch gelang. Mit einem stark ausgeführten Penalty von Marc Ganzi wurde das Spiel 20 Sekunden vor Schluss in eine Verlängerung mit Golden Goal geschickt. In dieser entscheidenden Phase herrschte eine erwartungsvolle Stille unter den Zuschauern, und wie Kommentator Jan-Erik Franck bemerkte: «Man könnte eine Schneeflocke fallen hören, so angespannt ist es.» Nach einem packenden Kampf um den Ballbesitz gab es einen Penalty für das Team Clinique La Prairie, den «The Cobra» Ganzi mühelos verwandelte und damit den zweiten Sieg für die Ganzi-Familie am heutigen Tag sicherte.

Match 3/Final: Azerbaijan Land of Fire schlägt St. Moritz, 6 zu 5

Die mit Spannung erwartete letzte Begegnung dieses dreitägigen Turniers spielte sich vor vollen Zuschauerrängen ab: ein gut harmonierendes Team St. Moritz mass sich mit dem eingespielten Titelverteidiger Azerbaijan Land of Fire. Das Publikum war in ausgelassener Stimmung, als der Ball eingeworfen wurde. Der stahlblaue Himmel, Perrier Jouët Champagner à discretion und zwischendurch ein paar Klänge von DJ Mr Mike taten das ihre dazu. Die Erwartungen an das Team Azerbaijan Land Of Fire waren also hoch und die Mannschaft gab von der ersten Spielminute an ihr Bestes, um ihren letztjährigen Pokalsieg zu wiederholen. Auffällig war ein taktischer Wechsel in der Teamaufstellung: Anstelle des einheimischen 2-Goalers Tito Gaudenzi, der mit dem Team die beiden ersten Siege errungen hatte, bestritt Tarlan Gurbanaliyev das Finalspiel. So konnte dieses mit ausgeglichenen Handicaps beginnen. Die Einsätze waren hoch: Team Azerbaijan Land of Fire wollte den Pokal unbedingt ein zweites Mal gewinnen, während die beiden «St. Moritzer» Max Charlton und Nacho Gonzalez ihren sechsten Turniersieg anvisierten. Entsprechend war die Partie von Beginn weg schnell und intensiv, mit schnellen Spielzügen und gekonnten Angriffen, die von beiden Seiten geschickt abgewehrt wurden. 

Das Team Azerbaijan Land of Fire spielte mit seinem üblichen Elan und Enthusiasmus; Team St. Moritz konnte das aber mit grossem Eifer erfolgreich kontern. Beide Teams waren ähnlich stark und so war zur Halbzeit mit einem Spielstand von 3 zu 2 für Azerbaijan Land of Fire der Ausgang völlig offen. Zu Beginn des vierten Chukkers stand es unentschieden und obwohl beide Teams alles versuchten, blieb das Spiel zum Ende des vierten Chukkers mit 5 zu 5 weiterhin unentschieden. 

Das Spiel ging in ein fünftes Chukka mit Golden Goal. Das hatte es in den letzten 15 Jahren des Turniers erst einmal gegeben. Team St. Moritz kämpfte tapfer und versuchte alles, um den Sieg zu erringen. Aber Adrian Laplacette Jr vom Team Azerbaijan verwandelte einen Penalty und erzielte das Golden Goal zum Turniersieg, der gleichzeitig die Titelverteidigung bedeutet.

Die Snow Polo World Cup St. Moritz Trophy wurde durch Piero Dillier, den Präsidenten der Evviva Polo St. Moritz AG übergeben. Die Spieler von Azerbaijan Land of Fire gewannen dazu je eine «Tank Française» Uhr von Cartier, gestiftet von der World Polo League. Piero Dillier lobte das siegreiche Team: «Es ist grossartig, Aserbaidschan wieder gewinnen zu sehen. Die Entscheidung war sehr knapp, ich gratuliere den Gewinnern und wir hoffen, sie im kommenden Jahr wieder hier zu sehen.» Auch die Unterlegenen des Finals wurden reich beschenkt: Tamara Baraghin vom französischen Ski- und Stadtmodehersteller Fusalp schenkte jedem der Spieler des unterlegenen Team St. Moritz einen exklusiven Skianzug.

Spencer McCarthy vom Team St. Moritz gewann den Preis für den am besten spielenden Patron. Direktor Etienne Dalancon vom Waldorf Astoria Maldives Ithaafushi, lud ihn zu einem fünf Nächte langen Luxusurlaub in sein luxuriöses Insel-Resort ein. McCarthy hatte den Final zwar verloren, aber er war begeistert vom Turnier in St. Moritz: «Es war ein fantastisches Wochenende, wir haben es wirklich sehr genossen und ich gratuliere den Gewinnern.» An das Publikum gewandt sagte er: «Ich danke allen herzlich, die das Team St. Moritz unterstützt haben. Es tut mir leid, dass wir nicht für Euch gewinnen konnten. Aber vielleicht im nächsten Jahr?»

Zum wertvollsten Spieler des Turniers wurde Adrian Laplacette Jr aus dem Azerbaijan Land of Fire Team gewählt. Er gewann eine exklusive Cartier Sonnenbrille, überreicht von der World Polo League und Melissa Ganzi. Für sein brillantes Spiel im dritten Chukka des Finals wurde der Wallach Cicatriz von Max Charlton zum am besten spielenden Pony gewählt. Nick Hine von Polo Times überreichte Charlton die traditionelle, begehrte Pferdedecke und eine Geldprämie für die Stallburschen des Siegerpferdes. 

Nach drei Tagen Weltklasse-Polo mit neun Spielen auf höchstem Niveau kam das Turnier auf dem gefrorenen St. Moritzersee zu seinem Ende. Die 180 Helferinnen und Helfer, die dafür gesorgt haben, dass auch an diesem Turnier alles mit klassischer Schweizer Effizienz ablief, trafen sich am Sonntagabend mit den Spielern zur traditionellen Staff-Party. Man verabschiedete sich mit dem Versprechen, sich in einem Jahr wieder zu treffen. Der 39. Snow Polo World Cup St. Moritz findet vom 26. bis 28. Januar 2024 statt. 

 

(Bilder: zVg.)