Graubünden am 1. August: Überall werden Feuerwerke weniger. Eine der Begründungen: Tierschutz. Der Lärm verschreckt die Tiere und macht ihnen Angst.
Graubünden am 21. Oktober: Wir haben einen Anlass von nationaler Bedeutung! Tiere? Sind uns egal. Der Lärm ist bis nach Landquart zu hören? Jänu. Spiesser!
Wer sich in der Nacht auf Samstag wütend im Bett wälzte, weil er dachte, dass die Nachbarn eine Party feierten, lag falsch: Der Lärm des Big Air war je nach Wind bis nach Landquart zu hören, und zwar so, dass es wie aus Nachbars Keller tönte. Von den Lichtkegeln, die die sonst so schützenswerten Tiere eventuell die Orientierung verlieren liessen, reden wir jetzt einmal gar nicht.
Es geht hier nicht darum, dass Spass nicht erlaubt ist. Auch in diesen Zeiten nicht.
Es geht um die Verhältnismässigkeit. Wenn überall für Millionen von Franken Lärmschutzmassnahmen ergriffen werden, kann es nicht sein, dass ein einziger Anlass 15 Kilometer weit zu hören ist. Und darum, dass sonst wegen jeder Party sofort die Polizei gerufen wird und viele kleinere Anlässe wegen des Lärms gar nicht erst oder nur mit starken Restriktionen statt finden dürfen.
Darum, Big Air: In Sachen Lärm eine klare Disqualifikation.
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(Bild: zVg.)