Femmes Tische

Gesprächsrunden von Femmes-Tische/Männer-Tische neu auch in Graubünden  

An über 30 Standorten in der Schweiz sowie im Fürstentum Liechtenstein gibt es Gesprächsrunden des lizenzierten Programms «Femmes-Tische/Männer-Tische». Die Fachstelle Integration hat per Anfang 2022 die Trägerschaft sowie Standortleitung für den Kanton Graubünden übernommen.

Was vor 26 Jahren mit einer visionären Idee im Kanton Solothurn begann – mit lebendigen Gesprächsrunden Elternbildung in Schweizer Wohnzimmer zu bringen – hat sich zu einer einzigartigen Erfolgsgeschichte entwickelt. So haben im Jahr 2021 schweizweit mehr als 12 000 Menschen verschiedenster Sprachen und Kulturen in kleinen Gruppen unter Anleitung von geschulten Moderierenden gemeinsam Fragen zu Alltag, Gesundheit, Familie und Integration diskutiert, Erfahrungen und Wissen ausgetauscht sowie Informationen zu Angeboten und Beratungsstellen erhalten.

Mit dem informellen Bildungsangebot werden Menschen erreicht, die kaum einen Zugang zu formalen Angeboten finden und nicht selten in sozialer Isolation leben. Hierzu zählen insbesondere auch Menschen mit Migrationshintergrund. Fragestellungen und Erfahrungen in der eigenen Sprache mit anderen diskutieren zu können, wirkt sich für viele positiv auf die Alltagsbewältigung aus. Wie eine aktuelle Wirksamkeitsstudie der Berner Fachhochschule für Soziale Arbeit aufzeigt, sehen sich Teilnehmende durch die Erweiterung ihrer Handlungsspielräume in der sozialen Teilhabe gefördert, zudem würden sie wie auch ihre Familien und ihr nahes Umfeld von den gewonnenen Erkenntnissen profitieren.

Gespräche und Wissensvermittlung auf Augenhöhe

Zum Bündner Moderationsteam zählen aktuell acht Frauen und vier Männer mit eigener Migrationserfahrung, die in den Regionen Imboden, Landquart, Plessur oder Prättigau/Davos lokal verankert sind. Sie zeichnen sich unter anderem durch hohe Kommunikationskompetenzen sowie eine gute soziale Vernetzung aus und sind durch praxisnahe Schulungen optimal auf ihre anspruchsvolle Aufgabe vorbereitet.

Nach dem Startschuss in diesem Frühjahr haben bereits über 30 Gesprächsrunden stattgefunden. Die Rückmeldungen der Moderierenden bestärken Margot Heuberger, Standortleiterin von Femmes-Tische/Männer-Tische Graubünden, in ihrer Überzeugung, dass die Einführung des bewährten Präventions- und Gesundheitsförderungsprogramms in Graubünden wichtig ist: «Unsere Moderierenden bringen über ihre privaten Netzwerke Menschen zusammen, um miteinander über konkrete Alltagsthemen zu reden. Im Zentrum stehen dabei diejenigen Fragen, die die Teilnehmenden am meisten beschäftigen. Darauf werden gemeinsam Antworten gesucht und gefunden. Jede so gewonnene Einsicht stärkt die soziale Integration. Fragen gibt es viele – unsere Moderierenden bleiben am Ball.»

(Quelle: Fachstelle Integration/Kantonale Integration)