Tragödie in Pfäfers: «Das ist das Schlimmste, was nur passieren kann»

Ein herabfallender Baumstamm hat am Sonntag auf der alten Badstrasse bei Pfäfers eine 42-jährige Frau und ihren sechsjährigen Sohn so schwer verletzt, dass beide auf der Unfallstelle verstarben. Die Bestürzung in Pfäfers und in der Region ist gross. 

Die Frau war mit ihrem Sohn und weiteren Personen auf der Kiesstrasse von Bad Ragaz her in Richtung Taminaschlucht unterwegs. Die Strasse wird links durch einen Bach begrenzt. Rechts befindet sich eine fast senkrecht in die Höhe ragende Felswand. Diese ist im oberen Teil mit Bäumen bestückt.

Ein Baumstamm löste sich im oberen Teil der Wand und fiel auf die Strasse. Dort traf der Stamm die im Kanton Appenzell-Ausserrhoden wohnhafte Mutter mit ihrem Sohn. Leider konnten die Angehörigen der Rettung und der Notarzt der AP3 Luftrettung nur noch den Tod der beiden feststellen. Die Frau und ihr Sohn waren zusammen mit einer Wandergruppe auf der Kiesstrasse von Bad Ragaz her Richtung Taminaschlucht unterwegs. 

Beliebter Wanderweg ins Taminatal

Die alte Badstasse ist eine beliebte, flache Kiesstrasse, die von Bad Ragaz zur Taminaschlucht führt und an Ausflugstagen von Hunderten von Personen begangen wird. Die Strasse ist für den privaten Verkehr gesperrt. Es besteht eine stündliche Postautoverbindung. Nach dem Vorfall wurden alle Wanderwege in der Umgebung gesperrt. Der Weg von Bad Ragaz ins Restaurant Altes Bad Pfäfers, ist sicher bis am Montagabend gesperrt. Das Restaurant bleibt geschlossen. Am Montag wird die rund vier kilometerlange Strecke durch Fachleute kontrolliert.

Unfallstelle

Der Gemeindepräsident von Pfäfers, Axel Zimmermann, ist schockiert über den tödlichen Unfall. «Das ist das Schlimmste, was nur passieren kann. Und das ausgerechnet an so einem schönen Tag. Es ist ein trauriger Zufall, dass der Baumstamm genau die Mutter und ihr Kind getroffen hat», so der Gemeindepräsident gegenüber dem Blick. 

Letzten Freitag noch kontrolliert

Diese Strasse wird dreimal wöchentlich durch Mitarbeitende des Strassenkreisinspektorates Buchs visuell kontrolliert. Letztmals fand dies am Freitagnachmittag statt. Jeweils im Frühjahr wird die Strecke durch Forstfachleute und Höhenarbeiter kontrolliert und nötigenfalls Bäume gefällt. «Es ist die bestkontrollierte Strasse im Kanton St. Gallen», sagte Polizeisprecher Hanspeter Krüsi gegenüber dem Blick zum auch für viele Bündnerinnen und Bündner bestens bekannten Wanderweg ins Taminatal. 

Nebst mehreren Patrouillen der Kantonspolizei St. Gallen wurde die Feuerwehr, Forstsachverständige sowie ein Vertreter der Gemeinde Pfäfers und des Strassenkreisinspektorates aufgeboten. Für die Betreuung der Angehörigen wurde die psychologische Erste Hilfe hinzugezogen.

 

(Bild: Kantonspolizei St. Gallen)