Das Feedback war gross, als die Rätoromanen Anfang Jahr ein neues Werk ankündigten. Erscheinen soll der Silberling Banalitad im April. Diese kurze Ankündigung läutete nach der Ankündigung von Breitbild im Winter 2015 den grossen Rap-Frühling 2016 der Musikszene Graubünden endgültig ein.
Nun stellen die vier Jungs Flepp, Orange, Jusht und David DJ David Suivez einen ersten Song mit dem Titel «La Clav» vor. Dieser schaffte es dann prompt zum Song des Tages bei SRF3 und generiert momentan massiv Airplays.
Wir haben mit Flepp über das neue, fünfte Album der Vorzeigeromanen gesprochen.
Ihr habt den Discorap als Stil revolutioniert und Euch dadurch auch ein Stück weit ein anderes Zielpublikum erspielt, im Vergleich zur Rap-Szene Chur. Wolltet Ihr euch bewusst neben der Lyrik auch stiltechnisch abgrenzen?
Wir haben vier Alben produziert und keines ist wie das andere. Musikalisch haben wir uns stetig weiterentwickelt, ohne einen grossen Plan oder eine spezifische Strategie zu verfolgen. Wir haben einfach die Musik gemacht, die wir wollten.
Die Sprache Romanisch wurde durch Euch wieder populärer. Es wird in Rätoromanisch gerappt, gesungen, und regelmässig ist die aussterbende Sprache ein Thema in den Medien. Ist Eure Mission zur Erhaltung geglückt? Verfolgt Ihr weiterhin den Plan, den Gebrauch der Sprache voran zu bringen?
Es ist schön, dass wir der romanischen Sprache in gewisser Hinsicht Gehör verschafft haben. Wir sind stolz auf das Erreichte und es freut uns sehr, weiterhin Musik machen zu dürfen.
Wir haben aber keine Mission oder Plan zur Rettung der rätoromanischen Sprache oder dergleichen. Wir machen einfach gerne Musik, und rappen auf Romanisch, weil diese eben unsere Muttersprache ist. Als wir vor 15 Jahren mit dem Rappen angefangen haben, wollten wir nur eines: Uns im Rap ausdrücken. Das hat sich nicht wesentlich verändert, und so sind wir unserer Muttersprache treu geblieben.
Ihr habt als erste romanisch sprechende Band 2009 den Sprung in die Charts geschafft, wie habt Ihr das damals erlebt?
Wir hatten grosse Freude und haben einen drauf gemacht. Wir hätten wohl schon mit dem Album AnalFabad den Sprung in die vordersten Charts geschafft, nicht zuletzt auch wegen unserem kleinen «Hit» Siemis. Damals waren wir aber komplett Indie unterwegs und so haben wir zig Alben über inoffizielle Vertriebskanäle verkauft, die dann für die Charts nicht zählten. Chart-Platzierungen sind uns aber weniger wichtig. Ist mehr Schein als Sein. Bedeutender sind gute Konzerte und Leute, die Spass an unserer Musik haben.
Nun zum neuen Album, was dürfen Eure Fans erwarten?
Das fünfte Album mit dem Namen «Banalitad» erscheint am 29. April. Musikalisch deckt das Album irgendwie das gesamte Spektrum der vier letzten Alben ab. Der Sound ist ein wenig Hip-Hopiger geworden. Der Disco und Funk ist in den Hintergrund getreten. Wir wollten vermehrt Tiefe in die Songs bringen und das ist, unserer Meinung nach, sehr gut gelungen.
Als Hauptproduzent hat Lou Geniuz fungiert. Er hat einen Super-Job gemacht. Gemeinsam sind wir sehr stolz auf das Ergebnis. Einen ersten Vorgeschmack liefert die am 22. Januar erscheinende Single «La clav» inklusive dem Bonustrack «Bumba».
Nach dem Album Analium 2012 und nachfolgender Tour war es ein wenig ruhig um Euch. Was ist alles so passiert?
Unsere Kreativitätsfrequenz ist eher eine lange. Wir haben 2004, 2006, 2009 und 2012 ein Album veröffentlicht. Jetzt ging es halt ein wenig länger. Wir freuen uns auf die bevorstehende Festivaltour. A propos, am 22. Januar spielen wir am grossen Laax Open in Laax ein erstes Konzert mit einer Auswahl neuer Songs. Der Eintritt ist frei. Spielzeit 18 Uhr. Kommt vorbei!
(Bild: zVg.)