Die vielleicht grösste Bündner Medaillenhoffnung an den olympischen Winterspielen in Peking fliegt knapp an den Medaillen vorbei: Der Flimser Andri Ragettli verpasste im Slopestyle-Final der Freeskier als Vierter am Podest vorbei.
Andri Ragettli musste vor seinem 3. Run, den er als Letzter in Angriff nahm, alles riskieren. Der Flimser hatte sich zuvor im Vergleich zu seinem ersten Versuch (78,20) zwar steigern können, mit 83,50 Punkten belegte er aber nur Zwischenrang 4. Eine riesen-Enttäuschung für den Social-Media-Star.
Beim ersten Kicker im 3. Run passierte das Missgeschick: Der 23-Jährige musste den Sprung abbrechen, der Traum von einer Medaille war damit geplatzt. Ragettli war als Sieger der Qualifikation als einer der ganz grossen Medaillenkandidaten in den Final gestiegen. Wie vor vier Jahren in Pyeongchang, als die Medaillen ebenfalls griffbereit schienen, endete das Abenteuer Olympia aber mit einer Enttäuschung.
Krönung des Comebacks blieb aus
Auf den Tag genau vor 11 Monaten hatte sich der Bündner im Big-Air-Final an der WM in Aspen eine schwere Knieverletzung zugezogen. Lange hing seine Olympia-Teilnahme am seidenen Faden. Das Rennen gegen die Zeit hat Ragettli zwar gewonnen, die Krönung seines Comebacks mit einer Olympia-Medaille blieb aber aus. Auf Bronze fehlten ihm an Ende 1,85 Punkte.
«Es ist hart. Es ist kein Weltuntergang, aber der 4. Platz kratzt extrem», zeigte sich Ragettli enttäuscht. Angesichts seiner Verletzungsgeschichte sei er aber sehr stolz auf sich. Und Ragettli schob sogleich noch eine Ansage hinterher: «Das heute macht mich nur stärker. Ich hoffe, dass die Tränen in 4 und in 8 Jahren Freudentränen sind.»