Gestern wurde das neue Sportförderungskonzept für Graubünden vorgestellt. GRHeute hat danach mit dem Präsidenten des Bündner Verbandes für Sport, Remo Cavegn, gesprochen.
Remo Cavegn, sind Sie zufrieden mit dem neuen Sportförderungskonzept?
Grundsätzlich schon. Der Grossrat hat der Regierung ja den Auftrag erteilt, dieses zu erstellen. Das Sportförderungskonzept ist umfassend und verfügt auch über die erforderliche Tiefe. Ziel war es, die bestehende Sportförderung zu erhalten und zu optimieren. Dazu wurden 22 Ziele mit entsprechende Massnahmen verbunden. Der Fokus liegt auf dem Kinder- und Jugendsport, auf dem Schulsport, auf der Breitensportförderung, auf dem Leistungssport, auf den Sportanlässen und der Sportinfrastruktur. Zudem soll die Information und Beratung verstärkt werden.
Es ist ein gutes Konzept, welches auch mit Vertetern der Bündner Sportverbände erarbeitet wurde. Wir sind froh, dass der Kanton uns die Möglichkeit gegeben hat, aktiv auf das Konzept Einfluss zu nehmen.
Viel mehr Gelder werden aber nicht fliessen.
Man muss sehen, dass die Situation heute besser ist als noch vor wenigen Jahren. Der Grosse Rat hat kürzlich den Anteil des Sports am Landeslotterietopf von 27 auf 30% erhöht.
Zudem werden einzelne neue Fördermassnahmen wie der freiwillige Schulsport nicht wie ursprünglich vom Kanton angedacht über den Sportfonds finanziert, sondern aus ordentlichen kantonalen Mitteln. Damit entstehen aus diesen neuen Massnahmen keine negativen finanziellen Auswirkungen auf bestehende und bewährte Förderungen, beispielsweise des Vereinssports.
Was sind Ihrer Meinung nach die Schlüsselelemente?
Es ist das Ziel, Kinder möglichst früh zum Sport zu bringen und sie auch länger dabei zu begleiten. Mich freut es, dass der freiwillige Schulsport gefördert wird. Ich bin überzeugt, dass dies eine gute Brücke zu den Sportvereinen darstellt und ihnen auch eine Chance bietet, Jugendliche besser auf ihre Angebote aufmerksam zu machen.
Eine besondere Freude ist für mich, dass der Kanton ein breites Netz an Talentschulen zum Ziel hat und für Leistungssportler eine flexible und sportfreundliche Schulkultur entstehen soll. Zudem kann mit der Verbesserung der Zugänglichkeit und bestehenden Sportanlagen und Bewegungsräumen auch für eine breite Öffentlichkeit mehr gemacht werden.
Und wie geht es jetzt weiter?
Die Umsetzung von einigen der 22 neuen Ziele und Massnahmen ist heute bereits im Gange, andere werden dazu kommen. Heute war der Startschuss für das neue Sportförderungskonzept.
Gibt es etwas, woraus Sie sich besonders freuen?
Ich bin gespannt auf den neuen «Tag des Bündner Sports», der von der Regierung zusammen mit den Bündner Sportvereinen und -verbänden organisiert werden soll und identitätsstiftend wirken soll. Die Idee ist, dass dann alle Bündner Sportklubs und Verbände an einem Tag der offenen Tür der Öffentlichkeit ihre Sportart präsentieren und vorstellen.
(Bild: zVg.)