Im November 2021 musste – wenn auch nicht ausschliesslich wegen Corona – die für das Frühjahr 2022 vorgesehene HIGA in Chur Forfait erklären. Nun trifft es mit der SIGA in Sargans die zweite grosse Industrie- und Gewerbeausstellung im Rheintal. Auch wenn die SIGA-Macher noch vor wenigen Wochen positiv auf die bevorstehende Messe im Frühling blickten: Nun müssen sie schweren Herzens bekanntgeben, dass die SIGA 2022 aufgrund der neuesten Entwicklungen ebenfalls abgesagt werden muss.
«So schwer es uns fällt, diesen Schritt zu gehen, wir müssen die SIGA 2022 absagen», erklärt Messeleiter Jürg Stopp. Ein Entscheid, der den Verantwortlichen äusserst schwergefallen ist. Die Vorbereitungen für die SIGA waren bereits weit fortgeschritten und die gesamte Messeplanung auf Kurs: 300 Aussteller und Partner sind angemeldet, die SIGA-Woche mit 20 Eigen- und Drittveranstaltungen ausgebucht, ein buntes Unterhaltungsprogramm mit 11 Top-Bands aufgegleist. Ganz zu schweigen von den vielen Besucherinnen und Besuchern, die sich bereits auf die geliebte SIGA-Zeit gefreut haben.
Lage und Prognose ernüchternd
Aufgrund der epidemiologischen Entwicklungen zwischen Weihnachten und Neujahr war der SIGA-Verwaltungsrat gezwungen, die Lage und die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Durchführung der SIGA noch einmal zu überprüfen. Dafür wurden zahlreiche «Quellen» befragt und alles genauestens analysiert. Das ernüchternde Resultat: Die Informationslage ist unklar und teils widersprüchlich. Vieles deutet darauf hin, dass die Situation noch länger ungewiss bleibt als gehofft. Eine Bewilligung für eine Grossveranstaltung in Innenräumen zu bekommen, ist kaum realistisch, beziehungsweise, wäre mit sehr hohen Auflagen verbunden; es müsste mit einem Schutzkonzept «2G Plus» gerechnet werden.
«Das würde bedeuten, dass wir unter enormem Aufwand und in der Folge mit langen Wartezeiten für Besucher und Aussteller Zertifikate prüfen und wohl auch vor Ort testen müssten. Die Testpflicht trotz Impfung wird aber gerade hier bei uns auf dem Land strikte abgelehnt, da bleiben sehr viele lieber zuhause. Auch für die Aussteller wäre es eine riesige Herausforderung, da sie und ihre Mitarbeitenden ebenfalls die 2G-Plus-Regeln einhalten müssten», erklärt Jürg Stopp. «In diesem Szenarium ist mit einem Rückgang der Besucherzahlen von über 50% zu rechnen, was für die Messe und die Aussteller nicht zumutbar ist. Das wäre keine SIGA mehr, wie es sich unsere Besucherinnen und Besucher wünschen.»
Absage definitiv
Eigentlich wollten die SIGA-Macher erst Ende Februar 2022 über das weitere Vorgehen entscheiden, doch nun ging alles schnell. Der Entschluss, die SIGA abzusagen, ist definitiv. Verwaltungsratspräsident Markus Oppliger: «Leider ist nicht davon auszugehen, dass die Informationslage in knapp zwei Monaten besser ist. Wenn wir jetzt entscheiden, können wir immerhin verhindern, dass die SIGA und unsere Aussteller und Veranstaltungspartner beträchtlichen Aufwand leisten, obwohl völlig unsicher ist, ob dieser auch tatsächlich genutzt werden kann. Vor allem deshalb wollten wir den Entscheid nicht länger hinauszögern.»
Die Information ist nur der erste von vielen anstehenden Schritten. «Nun gilt es, für unsere Veranstaltungspartner individuelle Lösungen zu finden», erklärt Jürg Stopp. «Natürlich wollen wir, dass alle Partner einen alternativen Veranstaltungsort für die im Frühling 2022 an der SIGA geplanten Informations- und Hauptversammlungen finden – das wird eine ziemliche Herausforderung.» Und diese steht auch in Bezug auf die Zukunft der SIGA bevor: In den nächsten Monaten wird der Verwaltungsrat Varianten für das weitere Vorgehen prüfen und versuchen, eine machbare Lösung für die Zukunft der SIGA Messe zu finden. Jürg Stopp erklärt: «Klar ist schon heute, dass es nicht vor Frühling 2023 zu einer Neuauflage der SIGA kommen wird. Wir hoffen trotz allem sehr, dass wir unsere langjährigen Partner und Aussteller nicht verlieren und danken ihnen, wenn sie weiterhin hinter uns stehen.»
So sehr hatte sich das SIGA-Team darauf gefreut, das neue Jahr und die SIGA 2022 mit viel Freude und Elan in Angriff nehmen zu können. Endlich wieder «persönlich erleben» – das war die grosse Hoffnung für Macher, Aussteller und Besucher. Doch leider kommt es nicht immer so, wie man es sich wünscht.
(Bild: Messegelände SIGA in Sargans/zVg.)