Nach einem Minus von 22,8 Prozent im letzten Jahr hat der Transportumsatz der Bündner Bergbahnunternehmen von Saisonbeginn bis 31. Dezember 2021 beinahe wieder das Niveau von 2019 erreicht. Die Strategie der kontrollierten Öffnung bewährt sich.
Trotz Corona und der nicht immer idealen Wetterbedingungen sind vor allem die inländi- schen Gäste Graubünden treu geblieben. Gemäss dem Bergbahnmonitor der Branchenorganisation Bergbahnen Graubünden (BBGR) haben 28,6 Prozent mehr Gäste als in der Vorjahresperiode und 23,2 Prozent mehr als im 5-Jahresschnitt den Schneesport in der freien Natur genossen. Bei den Transportumsätzen ist ein Plus von 27,8 Prozent (5-Jah- resschnitt 18,3 Prozent) zu verzeichnen. Der Bergbahnmonitor von BBGR umfasst 90 Prozent des Verkehrsertrags und der Frequenzen (Ersteintritte) der Bündner Bergbahnunternehmen. Auch die Gastronomieumsätze entwickelten sich positiv. Dies erstaunt jedoch nicht, war doch die Gastronomie in der Vergleichsperiode des vergangenen Winters geschlossen. Die Gäste mussten sich mit Take-Away-Lösungen ohne Terrassen zufrieden geben und es herrschte klirrende Kälte. Erfreulich ist jedoch, dass bezüglich Gastronomie bei den Gästen ein gewisser Nachholbedarf zu verzeichnen ist.
Optimaler Saisonstart
Die positive Entwicklung stammt zu grossen Teilen aus der Zeit vor Weihnachten. Sie ist primär auf die hervorragenden Schneesportbedingungen, die vorzeitigen Schulferien in einigen Kantonen und die Möglichkeit, das Feriendomizil als Homeoffice zu nutzen, zurückzuführen. Die Basis für diese positive Entwicklung bildeten frühzeitige Schneefälle und tiefe Temperaturen, welche die technische Beschneiung ermöglichten. Die eigentlichen Festtage verliefen durchschnittlich. Grund dafür ist das mässige Altjahreswetter. Der Jahreswechsel zeigte sich versöhnlich und schloss mit hervorragenden Schneesportbedingungen, was sich auch in einem erhöhten Gästeaufkommen niederschlug.
Strategie bewährt sich
Gemäss Martin Hug, Präsident von Bergbahnen Graubünden (BBGR), habe das Verhalten der Gäste gezeigt, wie wichtig gerade auch in der Coronazeit Bewegung in der freien Natur ist: «Die Gäste zeigten sich sehr diszipliniert, würdigten durch ihr eigenverantwortliches Handeln die Schutzkonzepte und zeigten sich dankbar für die Möglichkeit eines geordneten und gelenkten Schneesporterlebnisses». Schneesport finde im Freien statt, wo der Virus eine ungleich kleinere Bedeutung habe, als wenn sich sehr viele Leute eine längere Zeit in geschlossenen Räumen aufhielten. Für die Innenräume der Gastrobetriebe sei die 2G-Regel daher vernünftig. Für die Bergbahnbranche sei es wichtig, dass sich die öffentliche Hand, sollten in den nächsten Tagen oder Wochen weitere Massnahmen notwendig sein, nicht alleine von den Fallzahlen leiten lässt, sondern sich primär auf die Auslastung der Intensivpflegeplätze abstützt. «Die Bergbahnen in Graubünden sind der Motor des Wintertourismus und selbstverständlich bereit, flexibel auf die epidemologische Lage zu reagieren und ihren Beitrag zur Bewältigung der Krise zu leisten», unterstreicht Martin Hug.
(Bild: Archiv GRHeute)