In den letzten Tagen drehte sich in Arosa alles um den Skicross Weltcup. Fanny Smith sicherte sich wie in den Vorjahren einen Podestplatz und sorgte bei den Heimrennen für viel Spannung. Die Verantwortlichen ziehen ein positives Fazit.
Für das grosse Ski-Cross-Spektakel in Arosa war alles angerichtet. Die Strecke dank dem vielen Schnee in bestem Zustand, das zeigte sich schon im ersten Training. Das Schweizer Team gut gelaunt und voller Vorfreude auf die bevorstehenden Rennen vor heimischem Publikum. Und die Fans hungrig auf weitere Schweizer Podestplätze. Denn in der Vergangenheit standen Schweizer Erfolge in Arosa immer auf dem Programm. Am Schluss sollte es etwas anders kommen. Aber vorneweg: Die Freude über ein grosses Ski Cross Fest liess man sich in Arosa nicht nehmen. Der Hexenkessel war zurück, die Stimmung grossartig. Zahlreiche Besucher verfolgten die Rennen vor Ort und feuerten die weltbesten Athletinnen und Athleten lauthals an.
Spektakulär wie nur Ski Cross sein kann
Am ersten Renntag deutete alles auf einen Schweizer Triumph. Ryan Regez absolvierte die Qualifikation als Schnellster. Insgesamt qualifizierten sich 13 Schweizer Athletinnen und Athleten für die Vorrunde. Dort kam es dann zu grossen Überraschungen. Bei den Männern fand die Finalrunde ohne Schweizer Beteilung statt. Lokalmatador und Arosa Lenzerheide Botschafter Alex Fiva schied im Achtelfinal aus. Anders bei den Frauen. Favoritin Fanny Smith lieferte erwartungsgemäss ab und auch die junge Bündnerin Talina Gantenbein überzeugte. Sie sicherte sich im kleinen Final nach einem spannenden Fotofinish den sechsten Platz. Der grosse Final war extrem fesselnd und hart umkämpft. Die schwedische Dominatorin, Sandra Naeslund, stürzte und schied aus. Fanny Smith konnte sich nur knapp retten, musste sich dann aber geschlagen geben. Den Sieg sicherte sich die Kanadierin Marielle Thompson. Bei den Herren stand der Schwede David Mobaerg zuoberst auf dem Podest.
Der einzige Team Event der Saison stand am zweiten Renntag auf dem Programm. Und sogar mit einer Premiere. Denn das relativ neue Format im Ski Cross Weltcup fand noch nie bei Nacht statt. Für die Zuschauer eine aufregende Angelegenheit: Zuerst fahren jeweils die Herren gegeneinander. Dann folgen die Frauen. Allerdings, je nach Position des Teamkollegen, mit Verzögerung. Die Aufholjagd beginnt. Das Bündner Gespann Gantenbein/Joos konnte sich für den Halbfinal qualifizieren, schied dann aber aus. An der Spitze platzierte sich das Team Schweden 1 mit Naeslund/Mobaerg. Ein versöhnliches Ende für die Weltcupführende Sandra Naeslund und ein doppelter Triumpf für David Mobaerg.
Positives Fazit des OK
OK-Präsident Stefan Reichmuth konnte auf ein eingespieltes Team zurückgreifen. Er meint zufrieden: «Es hat alles gepasst, die vielen Puzzleteile der Vorbereitungen haben sich perfekt zusammengefügt. Ich bin stolz, konnten wir den Athleten, Zuschauern und Partnern wieder ein hochklassiges Erlebnis bieten». Auch Roland Schuler, Tourismusdirektor von Arosa, ist begeistert: «Dank dem Ski Cross konnten wir Arosa bestens als Wintersportdestination platzieren. Schliesslich gingen die eindrücklichen Bilder des verschneiten Innerarosas um die ganze Welt. Mehr als sieben TV-Stationen haben die Rennen international übertragen. Perfekte Werbung für uns.»
Ein spezielles Dankeschön der Veranstalter geht auch an die zahlreichen Helfer. Eine kleine Gruppe wurde für ihren langjährigen Einsatz geehrt. Schliesslich unterstützen diese Herren den Ski Cross und weitere Arosa-Veranstaltungen bereits seit seit vielen Jahren, Projektleiterin Annina Felix ist ebenfalls glücklich: «Es ist nicht selbstverständlich, dass man in diesen Zeiten einen so tollen, internationalen Event organisieren darf. Jetzt ist alles aufgegangen, die Abläufe haben reibungslos funktioniert. Das macht Freude.» Das Vertrauen der Bündner Behörden hat sich ausbezahlt. Das Schutzkonzept mit der Zertifikatspflicht hat sich bewährt und wurde strikt umgesetzt. Alle Beteiligten freuen sich schon darauf, wenn der Ski Cross Tross auch nächstes Jahr wieder halt in den Bündner Bergen macht.
(Bilder: Stefan Borer/zVg.)