Chur Basket für die NLB-Aufstiegsrunde qualifiziert

Am vergangenen Wochenende traf Chur Basket in der 1. Liga-Meisterschaft der Frauen gleich zweimal auf den Tabellenfünften Greifensee Basket. Mit zwei Siegen hätten sich die Churerinnen definitiv für die NLB-Aufstiegsrunde qualifizieren und gleichzeitig den Ligaerhalt sicherstellen können. Die Zürcher Oberländerinnen wollten ihrerseits die allerletzte Chance nutzen, mit einem Doppelerfolg der drohenden Abstiegsrunde doch noch zu entgehen. Es wurde spannend.

Beim ersten Aufeinandertreffen in Chur war die Anspannung bei den Spielerinnen beider Teams aufgrund der brisanten Ausgangslage deutlich spürbar. Die Partie war von Beginn an hektisch und           geprägt von vielen Ungenauigkeiten und Fehlern. Greifensee Basket erwischte den besseren Start und zog dann vor allem im zweiten Viertel deutlich davon.

In der Halbzeit schien beim Spielstand von 22:34 Punkten bereits eine Vorentscheidung gefallen zu sein, denn zu schlecht war bis dahin die Leistung der Einheimischen. In der Pause schienen aber die beiden Coaches Sascha Haas und Reto Friberg die richtigen Worte gefunden zu haben, denn die Churerinnen wirkten danach wie verwandelt. Dank einer klaren Leistungssteigerung holten sie nun Punkt für Punkt auf, gingen aber erst in der drittletzten Spielminute mit 54:53 Punkten in Führung. Diese gaben sie in der Folge bis zum Spielende nicht mehr ab und feierten schliesslich mit 61:53-Punkten einen viel umjubelten Sieg. Die nicht gerade souveräne Leistung der beiden Schiedsrichter Jucker und Amza hatte zwar zwischendurch immer wieder für Unmut bei den Spielerinnen, Coaches und Zuschauern gesorgt, wirkte sich dann aber zum Glück doch nicht spielentscheidend aus.

Sascha Haas war nach dem Spiel die Erleichterung über den Spielausgang deutlich anzusehen. Er äusserte sich dahingehend: «Es war ein fürchterliches Geknorze und sehr mühsam, fast das ganze Spiel einem Rückstand nachlaufen zu müssen. Die Spielerinnen sind sich mit ihrer Nervosität und den daraus resultierenden Fehlern über weite Strecken der Partie selbst im Weg gestanden. Wir fanden dann über den Kampf aber doch noch rechtzeitig ins Spiel und haben deshalb sicher nicht unverdient zwei wichtige Punkte gewonnen. Und übermorgen fragt niemand mehr danach, wie dieser Sieg zustande gekommen ist!»

Basketball

Keine 24 Stunden später standen sich die beiden Teams in Greifensee wieder gegenüber. Die Ausgangslage hatte sich insofern geändert, dass die Einheimischen durch die Niederlage vom Vortag nun definitiv in die Abstiegsrunde verbannt worden waren, während sich Chur Basket dank der zwei Punkte bereits für die NLB-Aufstiegsrunde qualifiziert und somit auch die Wahrung der Ligazugehörigkeit sichergestellt hatte. Nur wusste man das damals wegen einer Fehlinterpretation des Reglements leider noch nicht, so dass die Nervosität bei den Churerinnen greifbar und absolut verständlich war.

Die Partie verlief zwar weniger hektisch, war aber trotzdem ein offener Schlagabtausch. Während die Zürcher Oberländerinnen eindeutig mehr Biss zeigten und unbedingt gewinnen und sich revanchieren wollten, schienen die Churerinnen die Begegnung vom Vortag überhaupt noch nicht verdaut zu haben. Sie wirkten körperlich und geistig müde und waren deshalb vor allem in der Verteidigung oft einen Schritt zu spät. Die insgesamt 32 Team-Fouls sprechen eine deutliche Sprache und sind ein klares Indiz dafür. Nichtsdestotrotz hätten die Gäste das über weite Strecken ausgeglichen verlaufene Spiel durchaus auch für sich entscheiden können, lagen sie doch vor dem letzten Viertel noch mit 43:41-Punkten in Führung. In der Schlussphase konnte sich das Team von Greifensee Basket dann aber nochmals steigern und so die entscheidenen Punkte zum nicht unverdienten 56:52-Erfolg erzielen.

Für Sascha Haas stellte dieser Spielausgang keine grosse Überraschung dar: «Wenn innert einer derart kurzen Zeitspanne zwei ungefähr gleich starke Teams wiederholt aufeinander stossen, kommt es sehr oft vor, dass sie sich die Punkte teilen. Wir müssen nun ganz einfach gegen Frauenfeld Punkte holen und so den Sack zumachen!»

Der Spitzenkampf zwischen Chur Basket und dem CVJM Frauenfeld findet am nächsten Sonntag um 17 Uhr in der Sporthalle Sand statt. Wie sich wie gesagt nachträglich herausstellte, ist es nun aber nicht mehr das alles entscheidende Spiel für die Einheimischen, denn gemäss Reglement zählen bei Punktgleichheit zweier oder mehrerer Teams in erster Linie die Direktbegegnungen. Dies hat zur Folge, dass die Churerinnen gegenüber ihren direkten Konkurrenten Opfikon Basket und BV Bregenz 1983 – unabhängig vom Ausgang der letzten Partien – die Nase sicher vorn haben. Und damit den Ligaerhalt gesichert und die NLB-Ausftiegsrunde erreicht haben.

 

Telegramme

Chur Basket – Greifensee Basket  61:53  (14:11, 8:23 , 18:10, 21:9)

TH Türligarten – 50 Zuschauer – SR Jucker/Amza

Chur: Schaufelbühl, Ali (6), Mark-Bass, Müller (7), Friberg (9), Heim (15), Riedi (2), Schäublin (7), Kambach (7), Hunziker (6), Schmid (2).

Greifensee: Thanou (11), Ly (2), Carnevale (5), Graenz-Theiler (5), Angehrn (10), Nitzsche (4), Zehnder, Moritzi, Meier (14).

Bemerkungen: Team-Fouls: Chur 20, Greifensee 21.

 

 

Greifensee Basket – Chur Basket  56:52  (15:16, 17:12, 9:15, 15:9)

TH Breiti – 20 Zuschauer – SR Kullenberg/Haag

Greifensee: Thanou (10), Ly, Carnevale (2), Grob (7), Graenz-Theiler (7), Angehrn (4), Moritzi, Zehnder (3), Meier (11), Nitzsche (12).

Chur: Schaufelbühl (3), Ali, Mark-Bass (1), Münger (2), Friberg (7), Heim (14), Schäublin (14), Riedi, Hunziker (7), Kambach (1), Schmid (3).

Bemerkungen: Team-Fouls: Greifensee 21, Chur 32.

 

 

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