Die beiden nationalen Volkabstimmungen vom Sonntag endeten wie erwartet: Die Volksinitiative «Löhne entlasten, Kapital gerecht besteuern» wurde schweizweit deutlich verworfen, das Anliegen «Ehe für alle» fast ebenso deutlich angenommen. In Graubünden wichen die Resultate nur unwesentlich vom schweizweiten Resultat ab.
Mit dem deutlichen Ja zur «Ehe für alle» wurde die Ungleichbehandlung zwischen Homosexuellen und Heterosexuellen in verschiedenen Belangen abgeschafft. Nun können schwule und lesbische Paare nicht nur heiraten, sie werden auch bei der Einbürgerung, bei der gemeinsamen Adoption und bei der Witwenrente gleich behandelt wie heterosexuelle Paare. In Graubünden sagten 62.75% der Abstimmenden Ja zur Vorlage, auf nationaler Ebene waren 64,1% dafür.
Ebenso deutlich die Abfuhr für das Juso-Anliegen, der sogenannten «99-Prozent-Initiative», mit der Einkommen aus Kapitaleinkommen ab einem Schwellenwert stärker besteuert werden sollten als Lohneinkommen. In Graubünden hatte das Anliegen mit 70,8% Nein-Stimmen keine Chance, und auch national scheiterte die Initiative nicht nur am Ständemehr, sondern auch an 64,9% Nein-Stimmen. Das bürgerliche Lager zeigte sich am Sonntag dann auch entsprechend erfreut über die deutliche Abfuhr. Die Mitte Graubünden meinte dazu: «Diese Initiative hätte den breiten Mittelstand mit neuen Steuern belastet und unseren KMU langfristig geschadet. Die dringend notwendige wirtschaftliche Erholung nach der Coronakrise wäre akut gefährdet gewesen.»
Die vollständigen Resultate aus Graubünden gibts hier.
(Symbolbild: Nein-Kampagne 99%-Initiative/zVg.)