Seit der Abstimmung über den alten Forstwerkhof sind viereinhalb Jahre vergangen. Seither vergammelt das Areal am Rande der Altstadt. Bei der Inventx, die auf dem Gelände ihr «Mehrwerk» bauen will, hofft man noch immer, schnellstmöglichst loslegen zu können.
Ein Schandfleck könnte man das Gelände nennen, das an der Steinbruchstrasse brach liegt. Eisengitter verhindern, dass man in das grosse Loch fällt, das der Abbruch des alten Forstwerkhofs hinterlassen hat. «Fanzun» steht auf einer Blache, die an einem Gitter klebt. Es wirkt wie eine Art Mahnmal.
Über vier Jahre ist es her, seit die Stadt Chur über die Zukunft des alten Forstwerkhofs hinter dem Coop Quader abgestimmt hat. Die Inventx, die am Postplatz aus allen Nähten platzt, will ihr neues Firmengebäude dort bauen. In den Keller kommt das Stadtarchiv von Chur, das ebenfalls viel zu wenig Platz hat.
Theoretisch könnte das ganze Gelände schon längst überbaut sein – wenn nicht ein zukünftiger Anwohner des «Mehrwerk», wie das Projekt von Fanzun für die Inventx heisst, Einspruch vor Bundesgericht erhoben hätte. Schattenwurf ist das Thema, und es liegt seit ewig brach. Vor dem Bundesgericht.
Inventx wächst und gibt den Stab weiter
«Wir wissen nicht, wann wir mit dem Bau loslegen können», sagt Roman Dinkel, Leiter Kommunikation bei Inventx. Wann das ist, weiss keiner. «Die Parteien werden erst informiert, sobald das Bundesgericht einen Entscheid gefällt hat.» Ein Abbruch des Projekts ist noch immer kein Thema.
Denn: Inventx wächst und wächst und wächst. «Wir schreiben im Moment viele Stellen für den Circle in Zürich aus», sagt Roman Dinkel. Der Stimmung im Betrieb taten die beengten Verhältnisse keinen Abbruch – zumal seit April 2019 der Inventx die ehemalige Lokremise im Bahnhof Chur zur Verfügung steht.
Erst vor einigen Tagen hatte die Inventx AG bekannt gegeben, dass die Firma ab Januar 2022 unter neuer Führung stehen wird. Gregor Stücheli und Hans Nagel übergeben die Geschäftsführung an den derzeitigen COO Pascal Specht-Keller. Die beiden Gründer und Inhaber werden die Geschicke ihres Unternehmens als Verwaltungsratspräsident und Vize strategisch weiterführen, während mit Pascal Specht-Keller die nächste Generation das operative Ruder übernimmt.
(Bild: GRHeute)