Nachdem die National League bereits vor zwei Wochen in die Eishockey-Saison 2021/22 gestartet ist, gehts am Wochenende auch in den unteren Ligen endlich mit der Meisterschaft los. Die Vorfreude ist gross, auch wenn aus Bündner Sicht vieles ungewiss scheint.
Die MySports League-Saison dauerte letzten Winter gerade mal neun Runden, ehe der Corona-Hammer fiel und die Meisterschaft nach einigen Wochen des Bangens endgültig abgebrochen werden musste. Nun geht es endlich wieder los, mit dem EHC Arosa und dem EHC Chur greifen wieder zwei bekannte Bündner Eishockey-Grössen ins Geschehen ein.
Der EHC Arosa greift mit Ambitionen in die Saison der MySports-League, der höchsten Schweizer Amateurliga. Im letzten Winter startete der Traditionsklub ansehnlich in die Saison, und auch wenn die Abgänge der Goalgetter Nando Jayabalan (Rücktritt) und Ramon Pfranger (Nachwuchschef Lenzerheide) schmerzen, dürfte Arosa auch dieses Jahr wieder ein Playoff-Kandidat sein. Noch in den letzten Tagen waren die Schanfigger auf dem Transfermakt tätig und holten Stürmer Kristers Arnicans von den GCK Lions sowie den Westschweizer Goalie Derian Rensch, der letzte Saison in der nordamerikanischen Junioren-Hockey-Liga spielte. In der Vorbereitung holte Arosa drei Siege aus acht Spielen, war aber zuletzt zweimal siegreich: Zuerst mit einem 7:2-Kantersieg gegen 1.-Ligist Wetzikon, dann mit einem 1:0 gegen Ligakonkurrent Seewen. Der EHC Arosa steigt am Samstag um 20 Uhr zuhause gegen den EHC Wiki Münsingen in die Meisterschaft. Fast alle Spiele werden auf dem Facebook-Kanal des EHC Arosa gestreamt, die Macher von M-News freuen sich über eine freiwillige finanzielle Unterstützung.
Mit etwas weniger Kredit steigt der EHC Chur in die MySports League-Meisterschaft. Nachdem sich Trainer Tomas Tamfal und der Verein vor wenigen Tagen trennten, herrscht schon vor dem Saisonstart einige Unsicherheit. Interimscoach Björn Gerhard ist gleichwohl zuversichtlich, das Saisonziel «Play-off-Qualifikation» zu erreichen: «Wie haben den Entscheid der Trennung zur Kenntnis genommen und gingen vorwärts. Es bringt nichts zurückzuschauen.» Die junge Mannschaft weist zwar eine gewisse Tiefe auf, ob sie aber stark genug, eine ganze Saison lang mit den besten Teams der MySports League mitzuhalten, muss sich erst noch weisen. In der abgebrochenen letzten Saison überwinterte Chur mit nur zwei Siegen aus acht Spielen auf dem vorletzten Platz. Auch in den acht Vorbereitungsspielen ging der EHC nur einmal (beim 5:1 gegen Prättigau-Herrschaft) als Sieger vom Eis – danach folgten sechs Niederlagen, zuletzt gegen Liga-Konkurrent Seewen mit 3:5. Start in die Saison ist für den EHC Chur am Samstag um 17 Uhr beim SC Lyss. Interessante Analysen und Spielberichte sind wie üblich nicht nur über die offizielle Webseite, sondern auch über die Fanseite www.ehcfans.ch zu finden.
Auch für den HC Prättigau-Herrschaft ist am Samstag – in der 1. Liga – Saisonstart. Die Hockeyaner des langjährigen Headcoaches Dusan Halloun wollen erstmals seit der Saison 2018/19 wieder die Playoffs erreichen, ein Unterfangen, das nicht einfach werden dürfte. In den Testspielen zeigte der HCPH aber durchaus Biss und setzte sich in zwei von vier Spielen gegen Ligakonkurrenten durch. Die Heimspiele der Prättigauer werden jeweils über Youtube live aus der Eishalle in Grüsch gestreamt, die Macher erhoffen sich über eine Crowdfunding-Kampagne einen entsprechenden finanziellen Zustupf. Die Saison startet für den HC Prättigau-Herrschaft am Samstagabend um 19:45 Uhr auswärts bei den Pikes Oberthurgau.
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