25 Geflüchtete bauen Brücken in Graubünden

Der Kanton Graubünden setzt bei der Integration geflüchteter Menschen künftig auf interkulturelle Brückenbauerinnen und Brückenbauer mit eigener Fluchterfahrung. Mit ihren Einsätzen tragen sie dazu bei, Barrieren zwischen der einheimischen Bevölkerung, den Behörden und neu im Kanton wohnhaften Flüchtlingen zu überwinden. 25 frisch ausgebildete Brückenbauerinnen und Brückenbauer wurden kürzlich in einer feierlichen Zeremonie von Regierungsrat Peter Peyer zur neuen Aufgabe beglückwünscht.

Geflüchtete Menschen stehen am Anfang eines neuen Lebens in einem fremden Land vor besonderen Herausforderungen. Sie suchen nach Orientierung, um ihren Platz in der neuen Heimat finden zu können: Wie funktioniert das Leben in Graubünden? Wie mache ich die lokale Sprache zu einem wichtigen Teil in meinem Alltag? Wie knüpfe ich Kontakte zur einheimischen Bevölkerung? Was erwarten die Behörden und offiziellen Stellen von mir?

13 Frauen und 12 Männer mit eigener Fluchterfahrung aus Ländern wie Eritrea, Afghanistan, Somalia oder Sri Lanka werden die Geflüchteten künftig im Auftrag des Kantons auf ihrem Integrationsweg begleiten.

Ausbildungsprogramm für vielfältige Einsätze

Um für die vielseitigen Aufgaben gerüstet zu sein, haben die angehenden Brückenbauerinnen und Brückenbauer ein mehrtägiges Ausbildungsprogramm absolviert. Dieses wurde gemeinsam von der kantonalen Fachstelle Integration und und dem in Integrationsfragen spezialisierten National Coalition Building Institute Schweiz (NCBI) durchgeführt.

Anlässlich der Zertifikatsverleihung an die Brückenbauerinnen und Brückenbauer zeigte sich Regierungsrat Peter Peyer beeindruckt von der Bandbreite der Einsätze, in der Beratungen und Begleitungen für geflüchtete Personen stattfinden werden: «In ihrem eigenen persönlichen Integrationsprozess haben sie ganz viel gelernt – lernen müssen. Es spricht für sie, dass sie diese Erfahrungen und Ihr Wissen nun an andere geflüchtete Personen weitergeben möchten».

Hohe Motivation spürbar

Für Felix Birchler, kantonaler Integrationsdelegierter und Leiter der Fachstelle Integration, war besonders die hohe Motivation spürbar, mit der die Brückenbauerinnen und Brückenbauer an ihre Aufgabe herangehen wollen. «Endlich können diese Personen ihre besonderen Erfahrungen und Stärken nutzen, um andere Menschen auf ihrem Integrationsweg zu unterstützen», ist Felix Birchler überzeugt, «zudem werden die positiven Erfahrungen mit den Brückenbauerinnen und Brückenbauer schon bald für zahlreiche Stellen und Personen im Kanton spürbar sein».

 

(Bild: zVg.)