Die Wildwasserschlucht Ova da Bernina im Ortszentrum von Pontresina soll für Besucher besser erlebbar werden (GRHeute berichtete). Dafür hatte die Gemeinde einen Ideenwettbewerb lanciert. Aus 38 Wettbewerbsbeiträgen ging nun das Projekt «Schauplätze» der Lippuner Sabbadini Architekten GmbH aus Zürich als Sieger hervor. Die Begründung der Jury: Das Konzept wage Kante zu zeigen und überzeuge als architektonisches Statement zugunsten der ortsprägenden Schlucht am Tor zum Dorfzentrum. Dabei ermögliche es, die Ova da Bernina aus sehr cleveren Blickwinkeln zu entdecken, und das zu allen Jahreszeiten.
Am Freitag gab die Gemeinde Pontresina im Rahmen des Ideenwettbewerbs «Inszenierung Wildwasserschlucht Ova da Bernina» die vier prämierten Projekte bekannt. Hervorgehoben wird das Siegerprojekt «Schauplätze» der Lippuner Sabbadini Architekten GmbH aus Zürich. Mit «Schauplätze» sollen schlicht Orte zum Schauen geschaffen und andererseits einzelne pittoreske Elemente auf einfache Weise inszeniert werden, erklären die Architekten. Besagte Schauplätze sind als Stationen auf einem grösseren Rundweg angedacht. So wird beispielsweise ein «Schwebebalken» vorgeschlagen, der sich als lineare Brückenplattform aus Stahl in den Fels integriert. Auf dem weiteren Weg bildet eine einfache Holzplattform eine Schaubühne, neu platzierte Steine bieten Sitzgelegenheiten und einen neuen Blick auf die historische Brücke Punt Ota. An der Via da Mulin sehen Lippuner Sabbadini beispielsweise ein begehbares Teleskop aus Holz vor. Die Besucher könnten so die Schlucht fokussieren und im Winter die Eiskletterer beobachten.
Besuchererlebnis mit Respekt vor der Natur
«Das Konzept ermöglicht es, die Schlucht aus sehr attraktiven Blickwinkeln zu entdecken, und das zu allen Jahreszeiten», heisst es in der Begründung der Jury, welche aus Vertreterinnen und Vertretern der Gemeinde Pontresina, Pontresina Tourismus, der gemeindeeigenen Verfeinerungskommission (Marke Pontresina), der lokalen Bergsteigerschule, der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz sowie Pro Natura bestand. «Das Ziel ist es, die zentrumsnahe Schlucht, die heute als schwer einsehbares, verborgenes Kleinod bei der alten Punt Ota existiert, besser erlebbar zu machen und einen Rundweg auf dem bestehenden Wegnetz beidseitig der Schlucht einzubeziehen. Dabei sollte der reichen Tier- und Pflanzenwelt mit viel Respekt begegnet, das Ortsbild aufgewertet sowie Umwelt und Bauwerke in Einklang gebracht werden», sagt Ursin Maissen, Geschäftsführer von Pontresina Tourismus. «Die prämierten Projekte haben diese Herausforderungen mit besonders prüfenswerten Vorschlägen gemeistert und am eindrücklichsten umgesetzt.»
Als nächstes wollen die Gemeinde Pontresina und Pontresina Tourismus nun definieren, welche Ideeninputs aus den eingereichten Arbeiten weiterverfolgt werden bzw. in welcher Form und in welchem Zeitrahmen eine Inszenierung der Wildwasserschlucht Ova da Bernina umgesetzt werden soll.
Öffentliche Ausstellung der prämierten Ideen
Das Siegerprojekt der Lippuner Sabbadini Architekten GmbH aus Zürich wurde mit 8’000 Franken prämiert. Je 4’000 Franken erhielten ferner folgende Arbeiten, welche ebenfalls überzeugende Ideen für den weiteren Projektverlauf lieferten:
• «Bachrausch»: Architekt Björn Hinners, Avinyonet de Puigventos, Spanien
• «Orizont»: Kollektiv Nordost GmbH, St. Gallen
• «Arena»: Land Schaft GmbH, Sursee
Total gingen beachtliche 38 Wettbewerbsbeiträge ein, welche die Jury diskutiert und beurteilt hat. Hiervon wurden vier prämiert. Den weiteren 34 Projekten werden insgesamt 10’000 Franken als Entschädigung ausbezahlt. Eine zweiwöchige Ausstellung der vier prämierten Arbeiten ist ab 1. Juni im Gemeinde- und Kongresszentrum zu sehen. Diese vier Wettbewerbsbeiträge sind per sofort zudem auf der Website von Pontresina Tourismus einsehbar. Der detaillierte Jurybericht erscheint Ende Mai 2021.
Die prämierten Projekte sind hier nachzusehen.
(Bilder: zVg.)