In der Stadt Chur gibt es zu wenig Proberäume für Kulturschaffende und kein Kulturzentrum. Um diesen Mangel zu beheben, verabschiedete der Stadtrat am 16. März das «Zielbild Kulturräume» zuhanden der Öffentlichkeit. Kernstück ist ein dezentral organisiertes, aber zentral bewirtschaftetes Kulturzentrum.
So weit möglich soll dieses neue Kulturzentrum auf bestehenden Räumen aufbauen, ergänzt durch eine Reihe neuer. Während rund dreissig Tagen hat die interessierte Öffentlichkeit Zeit, sich zu den Vorschlägen zu äussern.
Seit längerem sei bekannt, dass in der Stadt Chur ein Mangel an kulturell nutzbaren Räumen besteht, schreibt die Stadt. Das Fehlen eines Kulturzentrums beispielsweise wurde bereits im Jahr 2010 in einer entsprechenden Petition moniert. Vertiefte Analysen des aktuellen Angebots an Räumen, Vergleiche mit ähnlichen Städten sowie konkrete Rückfragen bei Kulturschaffenden, Kulturvereinen und -institutionen belegen einen eklatanten Mangel insbesondere bei den Proberäumen für Theater, Tanz, Musik sowie bildende Kunst und Literatur.
60 Millionen Franken Investitionen
In der städtischen Kulturstrategie 2020 – 2025 spielt die Behebung dieses Mangels an Kulturräumen eine zentrale Rolle. Darüber hinaus sind in der städtischen Mehrjahresplanung der Investitionen zu diesem Zweck in den kommenden Jahren bereits 60 Millionen Franken vorgesehen. Im Rahmen der Umsetzung der Kulturstrategie 2020 – 2025 hat der Stadtrat entsprechend die Kulturfachstelle mit der Erarbeitung eines «Zielbildes Kulturräume» beauftragt.
Das «Zielbild Kulturräume» beinhaltet als Kernstück ein über die Innenstadt dezentral organisiertes aber zentral bewirtschaftetes Kulturzentrum. Dies soll in einem der Postremise angegliederten und eigenständig geführten Kulturbüro erfolgen. Soweit möglich werden die bestehenden über die Innenstadt verstreuten Kulturräumlichkeiten in diese Konzeption eingebunden, falls sie mietbar sind. Darüber hinaus fehlen jedoch insbesondere Proberäumlichkeiten für Theater, Musik und Tanz sowie Ateliers und Bandräume. Das «Zielbild Kulturräume» macht konkrete Vorschläge, wie diese Mängel behoben werden können. Dabei spielen sowohl das Theater Chur, der Sennhof, das Haus zum Arcas wie auch das Kulturhaus am Bienenweg eine Rolle.
Fachlicher Austausch geplant
Nachdem der Stadtrat an seiner Sitzung vom 16. März den ersten Entwurf dieses Zielbildes zuhanden der Öffentlichkeit verabschiedet hat, haben nun insbesondere die Kulturschaffenden, Kulturvereinen und -institutionen, aber auch die politischen Parteien sowie weitere Interessierte bis Ende April die Möglichkeit, sich zu den formulierten Vorschlägen zu äussern. Am 8. April ist dazu unter anderem ein fachlicher Austausch über die im Zielbild vorgeschlagenen Massnahmen mit den Churer Kulturschaffenden geplant. Die bis Ende April in Bezug auf das Zielbild geäusserten Meinungen und Verbesserungsvorschläge werden in der weiteren Bearbeitung berücksichtigt, bevor es voraussichtlich im Juni 2021 in den Churer Gemeinderat geht. Die Umsetzung könnte damit bereits ab 2022 an die Hand genommen werden.
Online-Podium zum Zielbild Kulturräume
8. April 2021, 16.00 Uhr
via Videokonferenz – Anmeldung erforderlich unter kulturstrategie@chur.ch.
(Archivbild: GRHeute)