Nach den starken Schneefällen hat eine Schneeschmelze eingesetzt, die der Rutschung in Brienz viel Wasser zugeführt hat. Die Geschwindigkeiten der unteren Rutschung haben in den vergangenen Wochen tendenziell zugenommen.
Nach den ergiebigen Schneefällen im Januar und anfangs Februar hat zeitweise eine Schneeschmelze eingesetzt, die der Rutschung viel Wasser zugeführt hat. Wie erwartet, reagierten die beiden Szenarien West und Insel mit einer deutlichen Zunahme der Rutschungsgeschwindigkeit. Dies führte zu zahlreichen Stein- und Blockschlägen aus der Rutschung Berg. Auch der Bereich Front und das Plateau ganz oben dürften sich in den kommenden Tagen und Wochen beschleunigen.
Eine erneute Schneeschmelze und allenfalls einsetzender Regen können dazu führen, dass die aktuell zahlreichen Blockschläge aus der Rutschung Berg weitergehen oder sogar noch zunehmen. Mit einem grösseren Ereignis ist in den kommenden Wochen nicht zu rechnen, aber die Entwicklung werde vom Frühwarndienst genau beobachtet.
(Quelle: Screenshot Gemeinde Albula/Alvra)
Neue Planungszone im Gebiet des Brienzer Rutsches
Ein möglicher Bergsturz aus dem Brienzer Rutsch könnte grössere Gebiete gefährden als bisher angenommen. Die Gemeinde Albula/Alvra erlässt deshalb eine neue Planungszone für Teile von Vazerol, Surava und Tiefencastel, welche bis vorerst 24. April 2022 gilt. Die beiden bereits bestehenden Planungszonen bleiben in Kraft.
Eine neue Analyse hat gezeigt, dass bei einem möglichen grossen Bergsturz eine Druckwelle oder Murgänge aus abgestürztem Material zusätzliche Gefährdungen darstellen können, die aus bisherigen Erkenntnissen noch nicht bekannt waren. Das Risiko eines solchen Bergsturzes ist zwar klein, aber er kann nicht ausgeschlossen werden.
Von den neuen Erkenntnissen betroffen ist auch das Projekt für eine allfällige Umsiedlung von Brienz/Brinzauls: Die Kommission Siedlung musste beschliessen, dass Vazerol als Umsiedlungsstandort nicht mehr in Frage kommt.
(Quelle: Screenshot Gemeinde Albula/Alvra)
(Bild: zVg)