Im Kanton Graubünden ist die Sozialhilfequote mit 1,2 % konstant und weiterhin sehr tief. Im Gegensatz zum gesamtschweizerischen Trend, wo die Zahl der Sozialhilfefälle stetig zunimmt (3,2%). Auf den Punkt gebracht: Je städtischer eine Region, desto höher ist die Sozialhilfequote.
2014 wurden im Kanton Graubünden 2335 Personen in 1458 Fällen mit Sozialhilfe unterstützt. Die Bezugsdauer beträgt im Durchschnitt 2 Jahre. Das zeigen die gestern veröffentlichten Resultate der schweizerischen Sozialhilfestatistik des Bundesamtes für Statistik (BFS).
In Graubünden variiert die Sozialhilfequote in den einzelnen Bezirken stark: Die tiefste Quote weist der Bezirk Maloja (0,4%), die höchste der Bezirk Plessur mit der Stadt Chur auf (2,4%). Selbst diese Höchstquote liegt allerdings deutlich unter dem schweizerischen Durchschnitt (3,2%).
Fast die Hälfte der Sozialhilfebezüger in Graubünden ist arbeitslos. Dafür ist der Anteil der 18- bis 25-jährigen Betroffenen mit 9,6 % so tief wie noch nie. Kinder bis 17 Jahre profitieren nach wie vor am meisten von der Sozialhilfe (29,1%). Der Anteil der Alleinerziehenden liegt bei 20,9 %.
Jeder 20. Empfänger bezieht in Graubünden seit 10 oder mehr Jahren Sozialhilfe. Über die Hälfte (51,2%) bezieht sie weniger als ein Jahr.
Schweizweit bezieht jeder 30. Einwohner Sozialhilfe. Mehr als jeder Vierte davon seit über vier Jahren. Das ergibt insgesamt 261’983 Personen, die Sozialhilfe beziehen. Die 2335 Fälle in Graubünden machen damit weniger als 1% aller Schweizer Fälle aus.
Die grössten Risikogruppen sind schweizweit Kinder und Jugendliche, Geschiedene sowie Ausländerinnen und Ausländer, deren Quote um 0,3 Prozentpunkte auf 6,3% abgenommen hat. Auffällig ist, dass die Zahl der älteren Sozialhilfebezügern schneller zunimmt als bei anderen Altersgruppen.
Der Wind dürfte auch in Zukunft härter werden. Vor wenigen Tagen hatte die Bündner Regierung kommuniziert, dass die Sozialhilfe für Junge unter 25 Jahren gekürzt werde.
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