Der HC Davos hat sich am Mittwochnachmittag mit einer begeisternden Leistung zum Sieger des 97. Spengler Cups gekrönt. Im Final bezwangen die Bündner die erfrischend aufspielende College-Auswahl aus Nordamerika mit 6:3 und sicherten sich damit den 17. Titel der Klubgeschichte. Mit diesem Triumph zieht der HCD an Team Canada vorbei und ist nun alleiniger Rekordchampion des traditionsreichsten Eishockeyturniers der Welt.
Die Ausgangslage war alles andere als einfach. Für Davos war es das fünfte Spiel innert fünf Tagen, kaum zwölf Stunden nach dem kräftezehrenden Halbfinal gegen Fribourg-Gottéron. Dennoch war von Müdigkeit wenig zu sehen. «Wenn man im Final des Spengler Cups steht, fragt man nicht nach den Kräften – man will gewinnen», hatte Verteidiger Sven Jung vor dem Spiel treffend formuliert. Enzo Corvi kehrte rechtzeitig ins Line-up zurück, während Nationalverteidiger Michael Fora verletzt fehlte.
Vor 6300 Zuschauern in der ausverkauften zondacrypto-Arena entwickelte sich von Beginn weg ein hochklassiger, temporeicher Final. Die Nordamerikaner legten los wie die sprichwörtliche Feuerwehr, doch Davos schlug zuerst zu: Im ersten Powerplay benötigte Rasmus Asplund nach einem gewonnenen Bully von Corvi nur drei Sekunden, um den Puck präzise zum 1:0 zu versenken. Die College-Auswahl antwortete prompt mit einem schnellen Gegenstoss, den Ryan Walsh zum 1:1 abschloss. Noch vor der ersten Pause brachte Adam Tambellini die Gastgeber nach energischer Vorarbeit von Lukas Frick erneut in Führung.
Corvis Traumpass
Auch im zweiten Drittel boten beide Teams Spektakel pur. Aiden Fink glich mit einem frechen Abschluss von hinter dem Tor aus, ehe Tambellini nach einem genialen Querpass von Corvi zum 3:2 traf. Doch die US Collegiate Selects blieben ihrem mutigen Spiel treu und kamen dank einer Traumkombination durch Jack Musa zum dritten Ausgleich. Es war ein offener Schlagabtausch, der den Spengler Cup in seiner besten Form zeigte.
Im Schlussdrittel überstanden die Nordamerikaner zunächst eine fast vierminütige Davoser Überzahl. Doch je länger die Partie dauerte, desto mehr machte sich die grössere Physis und Erfahrung des HCD bemerkbar. In der 56. Minute erlöste Filip Zadina die Fans mit einem Handgelenkschuss zum 4:3. Nur 87 Sekunden später erhöhte Corvi nach einem energischen Antritt auf 5:3. Den Schlusspunkt setzte Captain Matej Stransky mit einem Empty-Net-Treffer – sinnbildlich für eine starke Saison des Tschechen.
Spengler Cup als erstes Saisonziel
Torhüter Sandro Aeschlimann zeigte sich nach dem Triumph gegenüber hcd.ch bewegt: Nach der Startniederlage wussten wir genau, wie wir spielen müssen. Wir haben uns den Spengler Cup als erstes Saisonziel gesetzt – und es ist unglaublich, das hier gemeinsam zu erreichen.» Der begeisternde Final gegen die mutige College-Auswahl bildete den perfekten Schlusspunkt eines denkwürdigen Turniers – mit einem würdigen Rekordsieger aus Davos.
Lang feiern kann der HCD nach einer grandiosen Herbstsaison mit dem Spengler-Cup-Triumph zum Jahresabschluss aber nicht: Bereits am 2. Januar gastiert der souveräne Tabellenführer in Kloten, und am folgenden Abend empfängt er um 19:45 Uhr den HC Ambri-Piotta in der zondacrypto-Arena.
(Bild: SRF)

