Das Heimspiel des HC Davos gegen die SCL Tigers stand am Samstag ganz im Zeichen zweier Männer, die den Klub über zwei Jahrzehnte geprägt haben: Andres Ambühl und Marc Wieser. Vor dem Anpfiff wurden die beiden HCD-Ikonen offiziell verabschiedet – ein emotionaler Moment, der das Eisstadion in Davos in eine einzige grosse Hommage verwandelte. Anschliessend holte der HCD vor ausverkauftem Haus gegen Langnau den 18. Sieg im 19. Spiel – nach hartem Kampf.
Bereits Stunden vor Spielbeginn hatten Tausende Fans die Gelegenheit, ihre Idole persönlich zu treffen, ein Autogramm oder Erinnerungsfoto zu ergattern. Als Ambühl und Wieser dann kurz vor Spielbeginn aufs Eis gebeten wurden, brandete frenetischer Jubel auf.
Das Stadion verwandelte sich in ein blau-gelbes Lichtermeer, eine 360-Grad-Choreografie mit den Porträts der beiden Legenden schmückte die Ränge. In einem Video bedankten sich Fans, Weggefährten und Nachwuchsspieler bei den beiden.
HCD-CEO Marc Gianola würdigte Ambühl als «Verkörperung des Davoser Eishockeygeists» und Wieser als «stillen Krieger mit riesigem Herz». Spätestens als Büeli selbst das Mikrofon ergriff und sich sichtlich bewegt beim Publikum bedankte, blieb kaum ein Auge trocken.
Das anschliessende Spiel gegen Langnau war fast Nebensache – und doch ein würdiger sportlicher Rahmen. Der HCD tat sich lange schwer, geriet früh in Rückstand und musste gegen aufsässige Emmentaler kämpfen. Doch die Mannschaft zeigte genau jene Tugenden, die Ambühl und Wieser über Jahre vorgelebt hatten: Geduld, Leidenschaft und Siegeswillen. Nach Toren von Frick, Nussbaumer, Stransky, Frehner und Knak gewann Davos letztlich mit 5:3 – der 18. Sieg im 19. Spiel.
Als die Schlussirene ertönte, hallten nochmals «Büeli»-Rufe durch die Arena. Die beiden Legenden kehrten ein letztes Mal aufs Eis zurück, um sich mit erhobenen Armen von den Fans zu verabschieden. Es war kein Abend wie jeder andere – es war ein Kapitel Davoser Eishockeygeschichte, das sich würdevoll schloss.
(Bild: HCD-Geschäftsführer Marc Gianola interviewt Marc Wieser (l.) und Andres Ambühl/MySports)