Sportliche Spitzenleistungen am Engadin Ultra Trai

Fünf Jahre Engadin Ultra Trail: kompakter Rennverlauf, sportliche Spitzenleistungen und eine witterungsbedingte Streckenanpassung prägten die erfolgreiche Austragung vom 18. bis 19. Juli 2025.

Rund 720 Teilnehmende, vier Distanzen, zahlreiche persönliche Bestzeiten und insgesamt zwei Streckenrekorde: Die fünfte Austragung des Engadin Ultra Trail war ein voller Erfolg. Bei sonnigem Wetter von Freitag bis in den Samstagnachmittag herrschten ideale Bedingungen – erst am Abend machte eine herannahende Gewitterfront eine vorsorgliche Verkürzung der Strecke ab 17.00 Uhr notwendig. Die Sicherheit der Teilnehmenden hatte dabei oberste Priorität, wie die Organisatoren am Sonntag in einer Medienmitteilung schrieben. 

Das Rennen wurde am Freitag um 23.00 Uhr mit dem Start des EUT102 im Dorfkern von Samedan eröffnet. Der nächtliche Auftakt bewährte sich wie bereits im Vorjahr: Dank gestaffelter Startzeiten trafen am Samstag alle vier Distanzen in engem Zeitfenster in der Promulins Arena ein – für Zuschauende, Volunteers und Organisation ein klarer Vorteil.

Trotz der witterungsbedingten Streckenanpassung am Samstagabend konnten alle Rennen regulär durchgeführt werden. Zwei der acht Kategorien verzeichneten neue Streckenrekorde – beide über die beliebte 23-Kilometer-Strecke.

Königsklasse mit starker Siegerleistung

Die längste und anspruchsvollste Strecke des Engadin Ultra Trail verlangte den Läufer:innen auch in diesem Jahr alles ab. Die Athlet:innen gingen am Freitag um 23.00 Uhr in Samedan an den Start, um die 102 Kilometer und insgesamt 5’677 Höhenmeter in Angriff zu nehmen – über hochalpine Trails, entlang eindrucksvoller Bergflanken und durch historische Dorfkerne.

Bei den Herren zeigte Marco Bellini (I) eine beeindruckende Leistung: Mit einer Zeit von 12:50:09 sicherte er sich den Sieg in der Königsdisziplin. Auf dem zweiten Rang folgte Vorjahressieger Nicola Domenighetti (CH) in 13:09:38, gefolgt von Diego Velti (CH) mit 13:46:13.

Auch das Damenfeld überzeugte mit starken Zeiten. Die Deutsche Sabine Wurmsam setzte sich souverän an die Spitze und erreichte das Ziel nach 15:34:45. Juliana Ruhstrat (D) belegte mit 16:39:43 den zweiten Platz, gefolgt von der Schweizerin Eve Ruch, die das Rennen in 19:59:28 abschloss.

Anspruchsvolle Höhenmeter und ein neuer Damenrekord

Die 53-Kilometer-Distanz mit Start in Zuoz und 2639 zu bewältigenden Höhenmetern gilt als klassische Marathondistanz des EUT – allerdings mit alpinem Zusatzfaktor. Die Teilnehmenden wagten sich auf die technisch fordernde Strecke, die sowohl schnelle Passagen als auch steile Anstiege bereithält.

Bei den Herren setzte sich der Schweizer Dominic Funk in 5:23:36 durch und lief mit konstanter Pace zu einem ungefährdeten Sieg. Jesse de Proost (BE) belegte mit 5:37:03 den zweiten Platz, vor Marcel Strittmatter (CH) in 6:14:05.

Bei den Damen setzte sich Sabina Bigger (CH) mit 6:06:09 an die Spitze. Caroline Dafflon (CH, 6:23:04) und Beatrice Capt (CH, 6:46:39) komplettierten das Podest. Trotz starker Leistungen wurde der Streckenrekord nicht unterboten.

Beliebteste Distanz, doppelte Rekordzeit

Die mit Abstand beliebteste Strecke des Engadin Ultra Trail bleibt der EUT23 – eine schnelle, aber abwechslungsreiche Route über 23 Kilometer und 1’064 Höhenmeter, die über die Via Engiadina und den Padella Panorama Trail führt. 270 Läufer:innen standen am Samstagmorgen in La Punt Chamues-ch am Start.

Bei den Herren dominierte der Schweizer Anthony Felber (F) das Rennen und lief mit 1:46:02 einen neuen Streckenrekord. Janis Gächter (CH) folgte mit 1:57:45 auf Platz zwei, Sebastjan Zarnik (SLO) komplettierte das Podest mit 2:02:49.

Auch bei den Damen wurde die bisherige Bestzeit unterboten: Die einheimische Flurina Eichholzer (CH) siegte in hervorragenden 2:01:39. Ihr folgten Vibeke Jensen (DK) mit 2:04:37 und Paula Gross (D) mit 2:11:02.

Einstieg mit Aussicht

Die kürzeste Strecke im Programm, der EUT16, ist als Hike-&-Run-Format besonders beliebt bei Trailrunning-Einsteigenden und Genussläufer:innen. Die 16 Kilometer lange Runde mit Start und Ziel bei der Promulins Arena führt über den Padella Panorama Trail und bietet ein ideales Terrain für alle, die erste Rennerfahrung sammeln möchten – oder auf Tempo setzen.

Thibault Niederhauser (CH) zeigte dabei eine eindrückliche Leistung und gewann mit 1:20:17. Michael Schmitz (D) belegte Platz zwei mit 1:23:56, gefolgt von Hervé Vicari (CH) mit 1:31:49.

Im Damenfeld setzte sich Simona Destefani (CH) souverän durch und lief mit 1:40:13 ins Ziel. Auf Platz zwei folgte Sereina Perren (CH) mit 1:41:33, Gioia Bebi (CH) wurde Dritte in 1:47:42.

Mit der fünften Austragung feierte der Engadin Ultra Trail nicht nur sportliche Höhepunkte, sondern auch sein erstes Jubiläum. Fünf Jahre Trailrunning im unteren Oberengadin. Die Kombination aus sportlicher Herausforderung, landschaftlicher Vielfalt und regionaler Verankerung wurde auch 2025 sichtbar gelebt: von der Startlinie im Dorfkern bis zur Finisher-Medaille aus Engadiner Arvenholz.

Die Veranstalter:innen bedanken sich bei allen Helfer:innen, Partner:innen, Gemeinden und Teilnehmenden für ihren Einsatz und ihre Begeisterung. Die Planungen für die sechste Ausgabe im Juli 2026 laufen bereits.

(Bilder: zVg.)