Agglomerationsprogramm Chur ist beim Bund eingereicht

Das neue Agglomerationsprogramm Chur liegt vor. Die Bündner Regierung, die betroffenen Regionen Landquart, Plessur und Imboden sowie die Gemeinden haben es zuhanden des Bundes verabschiedet. Dieser wird das Programm nun prüfen und sich im positiven Fall finanziell an den Massnahmen für eine zukunftsweisende Mobilität beteiligen.

Von Maienfeld, über Chur bis Rhäzüns – überkommunale Planung in den dichten Agglomerationen ist eine Herausforderung. Ein wichtiges Instrument ist das Agglomerationsprogramm (AP), welches eine koordinierte Entwicklung über die Gemeindegrenzen zum Ziel hat.

Seit zwei Jahren wird unter der Führung des Amts für Raumentwicklung das neue Agglomerationsprogramm der fünften Generation erarbeitet. Dieses baut auf dem vorherigen AP auf. So ist weiterhin vorgesehen, die Bahnhöfe als Umsteigeorte zu optimieren, zusätzliche Strassenabschnitte siedlungsverträglich zu gestalten und die Infrastruktur für den Veloverkehr weiter auszubauen. Die regionale Veloroute zwischen Rhäzüns und Maienfeld wird auf weiteren Abschnitten ausgebaut sowie durch innerörtliche Veloachsen ergänzt. In Landquart werden die langfristigen Hotspots der Innenentwicklung in Testplanungen konkretisiert. Es gibt auch neue Elemente im AP, etwa detailliertere Überlegungen zum Fussverkehr, zum Beispiel mit durchgehenden Quartierwegen in Chur sowie die stärkere Berücksichtigung von Freiräumen und Grünzonen in den Siedlungen.

Breit abgestütztes Programm

Die Regionen Imboden, Plessur und Landquart, deren Gemeinden sowie mehrere Fachstellen des Kantons haben sich bei der Erarbeitung des Programms immer wieder eingebracht. Die Tragfähigkeit in den Gemeinden ist wichtig, denn die meisten der insgesamt 90 Massnahmen werden federführend von den Gemeinden umgesetzt. Der Kanton unterstützt sie dabei über die Genehmigung von Planungen, durch Beteiligung an der Finanzierung sowie als Ansprechstelle gegenüber dem Bund. Das verabschiedete AP klärt auch die Zuständigkeiten für die Umsetzung der einzelnen Massnahmen.

Beispielskarte verkehrsberuhigte Strassen und Quartiere bestehend sowie geplant.

 

Die Bevölkerung konnte sich vom 10. Januar bis zum 8. Februar 2025 zum Entwurf des Agglomerationsprogramms äussern. Während dieser öffentlichen Auflage sind 57 Stellungnahmen eingetroffen. Rückmeldungen aus dieser Mitwirkung wurden falls möglich in das nun verabschiedete AP5 eingebaut. Andere Anliegen wurden als Input für ein nachfolgendes Programm der sechsten Generation erfasst. Konkrete Inputs zu einzelnen Massnahmen werden die zuständigen Stellen von Kanton und Gemeinden zuhanden der anstehenden Vertiefung und Projektierung auf Massnahmenebene prüfen.

Nächster Schritt: Prüfung durch den Bund

Das Agglomerationsprogramm schafft die Voraussetzungen, um beim Bund eine Mitfinanzierung der Massnahmen zur Verbesserung der Verkehrsinfrastrukturen zu beantragen. Die Kosten für die Verkehrsmassnahmen des Agglomerationsprogramms betragen gesamthaft rund 134 Millionen Franken. Der maximal mögliche Beitrag des Bundes an diese Kosten beträgt 50 Prozent. Mit der Eingabe des Programms beginnt nun der Prüfprozess beim Bund. Die Zustimmung des Bundesparlaments zum Finanzierungsbeschluss über alle AP der fünften Generation ist per Ende 2027 vorgesehen.

Hier gehts zum Dossier mit den Karten-Dokumentationen.

 

(Bilder: zVg./Agglomerationsprogramm Chur)