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Polizei ermittelt Geldkuriere

Die Kantonspolizei Graubünden hat im Frühjahr vier Geldkuriere ermittelt. Trotz mulmiger Gefühle liessen sie sich für diese Tätigkeit einspannen.

Die vier Männer meldeten sich auf Inserate im Stil von «bis zu CHF 3000 in der Woche !!! Wir brauchen für +Umzugstransporte +Einbauküchen +Medikamenten Fahrten +Eilkurierdienst Du brauchst einen Führerschein und ein eigenes Auto !!!». Die Inserate finden sich auf Plattformen jeglicher Art, insbesondere online, wie die Kantonspolizei Graubünden am Dienstag mitteilte. 

Und so läuft es dann ab

Nach der Kontaktaufnahme mit dem vermeintlichen Arbeitgeber wird ein Arbeitsvertrag in Aussicht gestellt. Ach, welch ein Zufall, nun sei jemand ausgefallen und der erste Kurierauftrag steht bereits vor der Tür. In einem der Fälle fuhr ein 33-Jähriger Mitte Mai aus dem Kanton St. Gallen ins Oberengadin und nahm von einer betrogenen Frau 20’000 Franken in Couverts entgegen. Dieses transportierte er in die Region Zürich und übergab es einem weiteren Kurier. Ganz wohl sei ihm bei der Sache nicht gewesen, so seine Aussage gegenüber der Kantonspolizei Graubünden.

Kurier in Sachen Betrug!

Die 20’000 Franken wurden dem Kurier von einer Frau übergeben, die mit der Masche «Bankmitarbeiter ruft an» betrogen wurde. Die Betrugsmaschen sind äusserst vielfältig und treten in vielen abgewandelten Formen auf. Eines ist dabei aber immer gleich: Am Schluss läuft es auf eine Übergabe von Bargeld hinaus.

Schutz vor Betrug

  • Seien Sie misstrauisch, wenn Sie jemand dazu bringen will Bargeld abzuheben, jemandem zu übergeben oder irgendwo zu deponieren. Praktisch immer steckt ein Betrug dahinter!
  • Verschaffen Sie sich Sicherheit, indem Sie das Telefonat beenden und den möglichen Betrug der Polizei über die Notrufnummer 117 melden.
  • Handeln Sie besonnen, indem Sie niemals Bargeld oder Wertsachen an eine Ihnen unbekannte Person übergeben!
  • Lassen Sie sich nicht durch Telefonnummern auf Ihrem Telefondisplay in die Irre führen. Es ist technisch möglich, die Nummer des Anrufenden zu verändern.
  • Machen Sie ältere Personen in der Verwandtschaft oder in ihrem Bekanntenkreis auf diese Betrugsmasche aufmerksam.
  • Seien Sie vorsichtig bei unklaren Jobangeboten im Kurierdienst ohne Vertrag. 

Als Geldkurier missbraucht und sich strafbar gemacht

Den vier Geldkurieren ist eines gemeinsam: Anfangs noch eher blauäugig dämmerte es ihnen allmählich. Sie hatten gemerkt, dass sie sich wohl für etwas hergeben, das nicht rechtens sein kann. Wenn Sie selbst in so einer Lage sind: Spätestens zu diesem Zeitpunkt sollten Sie die Polizei informieren, damit diese Abklärungen vornimmt und weitere Betrügereien verhindern kann! Solange sich Leute für solche Kurierdienste einspannen lassen, funktioniert dieses Betrugssystem. Was viele nicht wissen: Die Tätigkeit als Geldkurier wird strafrechtlich verfolgt. 

(Symbolbild einer betrügerischen Anzeige: zVg./Kantonspolizei Graubünden)